Anreisetag

 

Montag um 21:00 Uhr ging es los. Planmäßig kam ich um 02:00 am Brenner an. Hier schlief ich auf dem Parkplatz auf der italienischen Seite. 06:30 Uhr machte ich mich wieder auf den Weg. Ich kam gut durch und traf am frühen Nachmittag auf dem Zeltplatz in Cuneo ein. Hier waren vom KLE- Forum schon einige da, die meisten kannte ich schon vom Treffen in Thüringen. Ich baute meine Sachen auf und hatte den Rest des Tages frei. Abends grillten wir meine mitgebrachten Bratwürste.

 

 

 

1. Fahrtag

 

Am Dienstag ging es dann in 2 Gruppen los. Ich schloß mich der Gruppe an, die es etwas ruhig angehen lassen wollten. Kai, seine Frau Birgitt, Andreas, Pio und ich machten uns gegen 10:30 auf den Weg. Das Wetter war nicht so gut, um so weiter hoch wir nach oben kamen, um so feuchter und kälter wurde es. Aber es war kein Dauerregen und so kamen wir gut voran. Wir machten oft halt um ein paar Bilder machen zu können. Die Geländepassagen waren holprig, stellten vom Fahren her kein Problem für mich da. Zwischen 2 Abschnitten im Gelände machten wir eine Pause in einem kleinen Örtchen, der als Museum herhalten könnte. Auch die Wirtschaft war mit Liebe zum Detail eingerichtet, überall gab es was zu sehen, waren kleine Sammlungen an Haushaltssachen vergangener Jahrzehnte aufgebaut. Nach der Pause ging es dann wieder auf unsere Motorräder. Das Wetter war nicht so gut, kalter Wind und ein paar Tropfen Regen kamen auch mit. So teilten wir uns bei der anschließenden Auffahrt, die anderen drehten um und fuhren gemütlich wieder runter, Kai und ich machten uns weiter auf den Weg nach oben. Hier war ein Stück noch mal mit losen Steinen etwas schwerer, aber da wir jetzt alleine waren, konnten wir das Tempo steigern, was die Motorräder ruhiger laufen ließ, da sie sich jetzt selber stabilisierten. Weiter ob kamen dann sandige Abschnitte, die aber durch die Feuchtigkeit rutschig waren. Als dann auch noch ein Hirtenzaun unseren Weg versperrte (hätten wir öffnen können und nach uns wieder verschließen) drehten wir doch um. Wir waren mittlerweile über 2700m hoch, der Wind wurde kälter und der Regen wurde auch nicht wärmer. Also ging es wieder zurück, den anderen hinterher. Jetzt fuhr ich vorne und es machte mir richtig Spaß ziemlich flott zu fahren. Das steinige Stück überwand ich mich und ließ meine KLE noch ein ganzes Stück schneller laufen als wir bergauf unterwegs waren. Und wirklich, sie ließ wie von alleine über die Passagen, die auf der Hinfahrt noch etwas schwierig waren. Man muß sich wirklich trauen- aber wenn man mal fällt, dann ist doch mehr …- das muß man versuchen aus dem Kopf zu bekommen. Durch unser relativ hohes Tempo holten wir die anderen sogar noch ein, bevor sie unten ankamen. Wir machten halt an Staustufen des Flusses. Hier stellten wir die Motorräder an eine Stufe (ca. 10 m hoch) und machten viele Bilder. Das war ein bißchen aufregend, da wir die Motorräder durch Wasser und über Schotter und Stufen fahren mußten. Aber alles ging gut und es gelangen ein paar gute Bilder.

 

 

 

Der Rückweg war dann auf einer Straße, die mir mehr Spaß machte als die holprigen Strecken im Gelände. Wir machten dann noch mal eine Pause in einem Kaffee und aßen eine Kleinigkeit. Den Rest der Strecke bewältigten wir dann noch on road ohne Probleme. Als wir auf dem Zeltplatz ankamen liefen schon die Vorbereitungen für die nächste Grillaktion. Diesmal wurden die Thüringer Bratwürste von Emme gegrillt.

 

 

 

2. Fahrtag- Tendepaß und das erste Mal in Frankreich

 

Donnerstag war ich das erste Mal in Frankreich. Wir fuhren in ähnlicher Besetzung, nur noch 2 Fahrer mehr, zum TENDE-Tunnel. Nach kurzer Wartezeit ging es durch diesen ca. 3 km langen Tunnel. Gleich nach dem Tunnel ging es hoch zu einer alten Befestigungsanlage. 48 Spitzkehren, davon das obere Drittel mit Schotter, die Fahrt war einfach geil. Ich hatte darum gebeten als erster fahren zu dürfen. Somit hatte ich freie Fahrt und konnte mal so richtig die KLE ausfahren. Die Spitzkehren sind teilweise richtig eng, so wie auch die Straße. Es war gut, daß fast keine Autos unterwegs waren, so konnte ich mich voll auf die Strecke konzentrieren. Das obere Drittel mit Schotter war auch richtig toll. Hier waren dann nicht mehr so viel Spitzkehren, so daß man den Schotter richtig genießen konnte. Man kam auf ordentlich Geschwindigkeit, so daß die KLE auf Erhebungen  auch mehrmals vom Boden abhob. So etwas macht richtig viel Spaß! Oben angekommen wehte ein eisiger Wind. Dieser bescherte uns aber auch eine grandiose Weitsicht. Zuerst erforschten wir das FORT CENTRALE, was man schon von weitem sieht, wenn man den Berg hoch fährt. Dies besteht aus mehreren Gebäuden. Anscheinend ist der Teil, den man bei der Anfahrt sieht, die Anlage gewesen, in der Geschütze stationiert waren. Etwas weiter hinten sind Reste von Gebäuden, die Kasernen ähneln. Es wurden viele Fotos gemacht, Norbert, Sigmund und Pio erstiegen ein Fenster und machten einige Innenaufnahmen. Wir genossen in der Zeit die Aussicht und verfluchten ein wenig den frischen und kräftigen Wind. Überrascht waren wir über inen Motorradfahrer auf einer Suzuki DR. Er hatte nur links einen Arm, der rechte fehlte. Damit fuhr er mit einigen kleinen Veränderungen Motorrad. Die Auffahrt zum Fort war nicht so leicht, um so mehr waren alle überrascht, denn mit einem Arm hätten wir uns alle schwer getan.Nach einer Pause mit vielen Fotos und dem Genuß der weiten Sicht in das schöne Tal und die angrenzenden Berge fuhren wir weiter zu einer Festungsanlage, die wir von unserem vorherigen Standort sehen konnten. Der Weg dahin war Schotter und schön zu fahren. Nach 5 Minuten Fahrzeit waren wir da. Auch hier war der Verfall fortgeschritten, aber man konnte noch viel von den ursprünglichen Konturen erkennen. Zum Teil wurde dieses Bauwerk anscheinend noch von Hirten genutzt, da an einer Fensteröffnung in der Wand noch Überreste von einem Fenster neuerer Bauart waren. Nachdem wir dort auch wieder erkundet hatten, was zu erkunden war, machten wir uns auf den Weg zur letzten Festungsanlage dieses Tages. Wir erreichten sie, indem wir wieder zum Fort Central und dort weiter entlang des Höhenzuges fuhren. Teile dieser Anlage hatten wir auch schon von den beiden anderen gesehen. Hier wurde mir das erst mal bewußt, daß ich das erste Mal in Frankreich war. Grund dafür war, daß an diesem Fort ein französischer Hirte Schafe hütet. Kai sprach ihn an und dadurch erfuhren wir ein paar Sachen. Er hatte 4 Hunde. 2 Border Collie waren dafür bestimmt, die Herde in die vom Hirten bestimmte Richtung zu lenken. Sie ließen sich auch von uns streicheln und nahmen Futter von uns. 2 größere weiße Hunde bewachten die Herde. Sie sollten wir lieber nicht versuchen zu streicheln meinte der Hirte. Er bot uns aus einer Flasche Wein an zu trinken, Kai und ... nahmen einen Schluck, ich trinke ja grundsätzlich nichts, wenn ich mit dem Motorrad unterwegs bin. Nach dieser interessanten Begegnung mit dem für mich ersten Franzosen in Frankreich machten wir uns an die Abfahrt ins Tal. Der Weg führte uns aber nicht wieder die 48 Spitzkehren lang, wir nahmen einen Weg durch den Wald. Die Abfahrt war nicht schwierig, nach einer längeren Strecke auf einem holprigen Weg kamen wir auf Asphalt und hatten dann bald eine tolle Aussicht auf die Ortschaft im Tal- TENDE. Aus der Höhe sah man, daß die Häuser einen bestimmten Baustil hatten, der bei der Abendsonne so richtig deutlich zum Vorschein kam. In TENDE tranken wir im Außenbereich von einem Kaffee noch Kaffee und Schokolade. Ich nahm das quirlige Leben in dieser kleinen Straße in mir auf. Die Straße in der wir saßen war eine Sackgasse und winzig, die Autos fuhren in 0,5 m vorbei. Aber die konnten nicht schneller als Schrittgeschwindigkeit fahren, da aufgrund der geparkten Autos und unserer Motorräder nur wenig Platz war. Außerdem fing die Sackgasse nach 15m an. In dieser eingefangenen Atmosphäre einer französischen Kleinstadt ließ ich mir meine Schokolade schmecken und quatschte Kai noch ein Stück von seinem leckeren Baguette ab. Als wir alle fertig waren kauften wir in dem nebenan gelegenen kleinen Supermarkt noch ein paar leckere Sachen ein. Simon kaufte für uns beide sehr leckere Weißbrot zum Toasten ein (wir frühstückten- bisher von meinem mitgebrachten Toastbrot- zusammen, frisch getoastet, denn ich hatte ja einen Toaster mit). Mein erster Einkauf in Frankreich bestand aus: Chips (waren echt lecker), 2 Schälchen Creme Brulée, Waffeln (sind noch immer lecker, essen wir gerade zuhause mit Regina). Ein paar Meter weiter gingen wir noch in die Bäckerei und kauften Baguette, da wir abends meine Soljanka essen wollten und da passen Brötchen oder Baguette am besten zu. Nun mußten wir das nur noch auf die vorhandenen Rucksäcke und Koffer verteilen und dann ging es Richtung TENDE-Tunnel und dann weiter zum Camping in Cuneo. Die Straße hoch zum Tunnel war sehr kurvig, aber da ich als letzter fuhr konnte ich nicht so viel Spaß haben, wie ich auf der Strecke alleine gehabt hätte. Oben am Tunnel mußten wir warten, da er ja nur in einer Richtung befahrbar ist (immer eine Seite kann fahren, die andere muß 20 Minuten warten). Dann waren wir wieder dran und ich erkannte Teile unserer Hinfahrt wieder. Mit den letzten Sonnenstrahlen kamen wir auf dem Platz an. Nun wurde das Abendbrot vorbereitet. Der Teil unser Gruppe, die nicht mit uns gefahren waren, wollten Pizza essen fahren, Spätbremser und Emme bastelten am Moped von Spätbremser, da bei ihm die Elektrik verrückt spielte. Ich öffnete 2 der 4 großen Soljankagläser und machte sie langsam warm. In der Zwischenzeit wurde eruiert, daß auch alle Teller und Löffel haben. Mittlerweile hatten wir alle guten Hunger. Endlich war es soweit und wir konnten auftun. Ruckzuck war die Suppe aufgeteilt und es ging ans mampfen. Und wie bisher immer, es schmeckte allen (sagte auf alle Fälle jeder und wollten auch noch 2. Portion). Ich war froh und mußte mir sagen, daß sie mir auch wirklich gut gelungen ist. Besonders gefreut habe ich mich, daß die Schärfe so gut getroffen war. Ich hatte ein paar Chiliflocken dazu gegeben. Bei den ersten Löffeln der Suppe merkte man nichts, aber mit jedem Löffel nahmen die Schärfe und die Intensität des Geschmackes zu. Da alle ohne Probleme ihre Portion geschafft hatte, wurden die beiden anderen Gläser auch noch erwärmt. Diesmal drangen wir drauf, daß Emme und Spätbremser auch was essen und erst mal mit dem Bauen am Moped Pause machen. Und wieder wurde alles aufgegessen. Nun holte ich als Kompott noch meine Flasche mit Sambuca raus und wenn ich mich recht erinnere, schmeckte er auch allen gut, auch da gab es natürlich Nachschlag.

 

 

 

3. Fahrtag- Ligurische Grenzkammstraße

 

Freitag war dann endlich die Ligurische Grenzkammstraße dran. Diesmal starteten wir ein wenig früher, denn Kai wollte nicht zu spät zurück kommen, da er mit Birgitt am nächsten Tag schon die Rückreise antreten mußte und deshalb noch ein bißchen Sachen packen wollte. Wir fuhren wieder die schon bekannte Strecke zum TENDE-TUNNEL. Wieder ging es die 45 Spitzkehren im Anschluß zum FOERTE CENTRAL hoch, auf denen ich wieder viel Spaß hatte. Dann ging es auf die LGKS. Es war viel Schotter und sehr holpriger Belag. Fahrerisch fand ich die Strecke nicht so fordernd, da waren in Rumänien andere Strecken von mir bewältigt worden. Mich störte auf Dauer nur die steinige Beschaffenheit der Strecke. Dadurch holperte das Motorrad die ganze Zeit, ich leidete mit ihr mit und wunderte mich, daß keine Schraube sich löste (ich erinnerte mich an meine erste Rumänienreise, bei der sich die eine Schraube der Verkleidung gelöst hatte). Da ich relativ weit hinten fuhr, konnte ich immer wieder anhalten und die Aussicht genießen. Hier merkte ich, daß ich durch meine 5 malige Teilnahme an der Enduromania doch ein gewisse Routine und Fahrpraxis im Gelände habe. Ich wäre meistens schneller gefahren als die anderen. Aber hier waren doch einige bei, die das erste Mal im Gelände fuhren und dafür schlugen sie sich gut, keine tat sich weh und die Mopeds blieben auch alle fahrbar. 2 Streckenabschnitte des von uns befahrenen Teils der LGKS waren mal ein bißchen schwieriger, aber mit etwas Schwung bewältigte ich sie ohne Schwierigkeiten. Ein paar andere Motorradfahrer trafen wir auch auf der Strecke. Zum Abschluß unseres Teilstückes fuhren wir dann noch hoch zur Statur. Uns entgegen, von oben abwärts, kam eine allein fahrende Frau mit einer MZ ES 250 mit Seitenwagen. Kurzer Plausch und dann ging es weiter. Sie war auch bis oben und meinte, daß ja die alten Motorräder genau für solche Straßen mal entwickelt und gebaut wurden. Da hat sie wahrscheinlich Recht, denn in den 60ern waren die Straßen in der DDR auf dem Land bestimmt nicht viel besser als einige Abschnitte der LGKS. Dann ging es weiter nach oben über den schottrigen Weg, der mit der richtigen Geschwindigkeit mir wieder viel Spaß machte und aufgrund der Geschwindigkeit auch nicht sehr anstrengend war. Oben angekommen wurden natürlich viele Bilder gemacht. Dann ging es wieder mit viel Spaß abwärts. Unten hatten wir dann mehrere Möglichkeiten und entschieden uns für die Abfahrt, die Emme noch vom letzten Jahr kannte. Wie sich später herausstellte, war das nicht der Weg, den Kai eigentlich fahren wollte, wodurch wir für die Rückfahrt doch noch um einiges länger brauchten. Hinzu kam noch, daß die KLE von Jogi auf der Abfahrt Schaden nahm. Die Abfahrt ins Tal war erst schlechter Asphalt, dann wurde er besser, die Sonne schien noch immer kräftig. Da der Asphalt besser wurde, konnte man wieder ein bißchen zügiger fahren. Und genau das wurde zur Schadensursache. Die Straße ging in Serpentinen den Berg hinab, wobei immer wieder ein Sessellift die Straße kreuzte. Aus einem nicht ersichtlichen Grund war die Asphaltdecke an genau der Stelle unterbrochen, an der dieser Lift die Straße kreuzte. Man erkannte das aber erst sehr spät, da wir durch die tiefstehende Sonne sehr geblendet wurden und dann zusätzlich die ständigen hell-dunkel Phasen, an die sich das Auge erst gewöhnen mußte. Meist waren diese fehlenden Asphaltstücken im Schatten. Und genau da passierte es dann, daß Jogi mit seinem extra starken Motorschutz aufsetzte. Unten angekommen merkte er, daß es an seinem Motorrad tropfte. Die Analyse ergab, daß der Motorschutz auf die Kühlrippen an der Unterseite vom Motorgehäuse aufgeschlagen war und dabei eine Kühlrippe einen Haarriß bekam. Dort tropfte es raus. Die KLE wurde auf die Seite gelegt und nachdem das Öl an der Außenseite entfernt war (meine Küchenrolle im Top Case war doch nicht so eine schlechte Idee) kam großzügig Kaltmetall drauf. Nach ca. Minuten probierten wir den Motor laufen zu lassen und es war erst mal alles dicht. Also machten wir uns auf den Heimweg. Übrigens hatte auch ich in einem solchen Loch Bodenkontakt mit einem Stein, der in diesem Loch aus dem Boden schaute. Ich hatte keine Möglichkeit auszuweichen, da ich ihn viel zu spät sah. Allerdings hatte ich Glück und setzte weiter an der Seite auf, so daß nur mein Motorschutz (3 Bleche übereinander!) und der Auspuff eine Delle hatten.

 

Während wir auf die Aushärtung des Kaltmetalls warteten suchten wir auf den Karten, welcher Weg uns am besten nach Hause führt. Alles Straße- das Navi sagte über 130km. Also doch quer durch, wieder eine Hoppelpiste, die kein Ende nahm. Wir fuhren die ganze Zeit nur zwischen 20 und 30 km/h, um Jogis geflickte Wanne zu schonen. Es war warm, die Sonne stand schon recht tief und es staubte mächtig. Mir tat der Hintern weh und da ich wieder ziemlich weit hinten fuhr, legte sich der Staub, den die vor mir fahrenden trotz des langsamen Tempos aufwirbelten, auf mein Visier. Immer wieder wischte ich die Staubschicht weg, die aufgrund der tiefstehenden Sonne sehr störend war. Dann sagte ich mir, ich halte einfach mal an und laß die vor mir langsam dahin fahrenden einfach mal ein paar Minuten voraus fahren. Ich bremste also bis zum Stillstand ab und schwubs- wurde ich von hinten angeschoben. Spätbremser hatte nicht mitbekommen daß ich anhalte und fuhr auf mich auf. Wir blieben beide sitzen, aber als ich wieder losfahren wollte merkte ich, daß mein linker Gepäckträger und der Heckbereich verbogen waren. Sobald ich mich hinsetze und losfahren wollte schliff das Hinterrad. Also versuchten wir es wieder zurück zu biegen, was nicht so einfach war. Schließlich reichte es zum Weiterfahren. Wenn die KLE tief einfederte merkte ich aber, daß es noch immer nicht genug zurück gebogen war. Als wir die Anderen wieder eingeholt hatten ( die hatten auf uns gewartet) spannten wir Spätbremser sein Motorrad mit einem Seil an meine Heckpartie, meine KLE hielten wir zu dritt fest und er ließ seine mit dem Anlauf, den das Seil zuließ, zurück rollen, um so mein Heck wieder in Form zu bringen. Das brachte den gewünschten Erfolg und so konnte ich dann den Rest der Woche fahren.

 

Schließlich waren wir auf der Strecke, die Kai eigentlich vor gehabt hatte zu fahren. Und die war richtig geil, eine ewig lange Schotterabfahrt, immer bergab auf einer ebenen Strecke mit Schotter, die man nach den vielen Kilometern Hoppelei endlich genießen konnte. Das machte Spaß, auch wenn die tief stehende Sonne die Sicht erschwerte. Nun stellte sich die Frage- nach Hause fahren oder vielleicht noch etwas essen gehen und die kleine französische Stadt erforschen. Wir teilten uns auf, einige wollten nach Hause fahren. Dabei war auch Spätbremser, dessen Licht nicht ging. Ich wollte gerne noch in der Ortschaft bleiben und Pio und Norbert dachten ebenso. So suchten wir uns also eine kleine Gaststätte aus und nahmen hier unser Abendbrot. An den beiden Nebentischen saßen auch Gäste und unterhielten sich sehr angeregt, aber nicht laut. Der Platz, an dem das Restaurant lag, hatte 3 Kirchen, alles war relativ eng. Ich genoß die besondere Atmosphäre und dann ließen wir uns von Norbert ein bißchen bei der Speisenauswahl helfen, da er ein wenig französisch konnte. So bestellten wir dann 3 verschiedene Sachen: Norbert ein Rumpsteak, Pio Fisch und ich Teigtaschen (ähnlich den Tortellini) mit Gorgonzolasoße. Das Essen wurde frisch zubereitet und dauert ein wenig. In der Zeit konnten wir alles ein wenig beobachten und uns unterhalten. Das Essen war dann gut und erst im Dunkeln wurden wir fertig mit dem Essen. Nun ging es in der Dunkelheit zurück. Ich fuhr vorneweg. Das klappte auch ganz gut nachdem man sich wieder an die Dunkelheit gewöhnt hatte. Aber es war doch Aufmerksamkeit auf der Strecke bis zum Tunnel gefordert, da der erste Teil Strecke unbekannt war. Dann kamen wir auf das Stück, was wir am Tage davor gefahren waren- von TENDE bis zum Tunnel. Hier ist die Strecke sehr kurvig, was mit dem begrenzten Licht der KLE doch etwas schwieriger war, zumal man die Strecke auch nicht kannte und ich nun auch nicht durch die Gegend schleichen wollte. Aber alles klappte und irgendwann standen wir dann wieder vor dem TENDE-Tunnel. Hier erlebten wir eine kleine Überraschung. Also wir abstiegen machte etwas komische Geräusche, als wenn was schrie. Nachdem wir abgestiegen waren konnten wir die Ursache erkennen. Es waren dort 4- 5 Füchse, die um Nahrung bei den Wartenden bettelten. Sie vertrieben sich manchmal untereinander und dabei machten sie die ungewohnten Geräusche. Sie kamen ganz dicht an uns heran, Norbert konnten einen aus der Hand Futter geben. So etwas hatte ich noch nie gesehen, man kennt sie bei uns meist nur, wenn sie im Dunkeln die Straße überqueren und dabei im Scheinwerferlicht auftauchen. Alle wartenden, auch die Besatzungen der Autos waren fasziniert von dieser Begegnung und wer einen Fotoapparat mit hatte, knipste. Aber auch an dieses Blitzlichtgewitter waren die Füchse gewöhnt und störten sich nicht daran. Nachdem die Wartezeit vorbei war ging es durch den Tunnel weiter. Ich fuhr weiter vorne und fand die Strecke bis zum Zeltplatz auch ohne Probleme. Auf dem Zeltplatz waren die die letzten an diesem Abend, die heimkehrten. Ein Glas Wein und dann reichte es mir für diesen Tag und ich ging schlafen.

 

 

 

4. Fahrtag- Mittelmeer und Monaco

 

Sonnabend war eine Straßentour geplant. Zusammen mit Andreas und Christian wollte ich ans Mittelmeer fahren. In Menton wollten wir baden gehen, dann einen kurzen Abstecher nach Monaco und wieder über kurvige Strecken nach Hause. Bei der Streckenplanung konnten wir uns auf die Führungsarbeit von Andreas verlassen, da er in dieser Richtung schon am Vortage unterwegs war. Grund für seine Tour war, daß er sich vorgestern in einer Kurve auf Schotter abgelegt hatte und dabei sich etwas weh getan hatte. Somit wollte er auf weitere Schottereinlagen verzichten und auf der Straße fahren. Nun denn, es ging dann nach dem Frühstück los- wieder mal durch den TENDE-Tunnel. Christian hatte etwas Angst um seinen Spritvorrat, so daß wir an der Tankstelle in TENDE tanken wollten. Auf dem Weg bis dahin war diesmal richtig viel los. Die Tage davor war die Straße nicht so stark befahren, aber heute, an einem Sonnabend, da waren Unmengen an Motorrädern unterwegs. Und die waren teilweise sehr flott unterwegs, wurden dann aber teilweise wieder an den zahlreich vorhandenen Polizeikontrollen eingebremst. Wir kamen ungeschoren durch, tankten allerdings nicht in TENDE sondern fuhren weiter bis zur nächsten offenen Tankstelle. Dann ging es eine herrlich kurvige Straße nach SOSPEL. Hier schwärmte uns Andreas, der ja am Vortage schon hier war, von einer hübschen und freundlichen Bedienung vor, wo aber auch der Kaffee sehr gut schmeckte und die Baguettes lecker waren. Und- alles war lecker, auch der Kaffee und das Essen. Wir genossen die Pause und betrachteten das Treiben in dieser kleinen Ortschaft.

 

Dann ging es weiter über kurvige Strecken bis nach MENTON. Hier lotste uns Andreas bis an den Strand. Auf einmal war man in einer ganz anderen Welt. Eine schmale zweispurige Straße, rechts Parkplatz, dann ein Kaffee bzw. Bar am anderen. Auf der anderen Seite die Tische und Stühle der Kaffees und Bars von der rechten Seite mit Blick auf das Meer. Daran anschließend 30m Steinstrand und dann kommt schon das Meer. Hier parkten wir und Christian verabschiedete sich, er wolle Briefmarken kaufen und eine Postkarte. Andreas und ich packten unsere Sachen und gingen die paar Meter runter an den Strand. Hier machten wir erst mal Fotos und dann merkte ich, daß ich meinen Rucksack mit dem CamelBak (Trinksystem) am Motorrad hatte liegenlassen. Schnell ging ich hoch, fand aber den Rucksack nicht. Da ich französisch nicht konnte, sprach ich auch den Wirt der Bar nicht an und hoffte, daß ich Andreas dazu bringen könnte, noch mal hoch zu gehen und nachzufragen. Er ging gleich, als ich wieder am Strand ankam und konnte den Rucksack wieder mit bringen. Nun zogen wir uns aus und ich ging zuerst ins Wasser. Der Weg dorthin war sehr steinig und tat weh, das sind meine Füße nicht gewohnt. Das Wasser war noch warm und so war ich schnell ich Wasser. Ich schwamm ein kleines Stück und merkte, daß das Wasser sehr salzig ist und man sich nur auf den Rücken legen muß und dann ohne weitere Bewegungen oben schwimmt. Der Rückweg war etwas anstrengender, da die Dünung einen immer wieder mit hinaus zog. Wieder zurück ging Andreas ins Wasser. Er hatte glücklicherweise Sonnencreme mit, die ich mehrmals dick auf meine Nase schmierte, die sich langsam doch der Sonne ergab und rot wurde. Ich ging noch ein 2. Mal ins Wasser und da Christian nicht zurück kam, machten wir uns fertig, zogen uns wieder an und gingen zu den Motorrädern zurück. Hier wartete er schon auf uns, war aber auch gerade erst wieder eingetroffen. Auf meine Frage, was an Postkarte kaufen so lange dauert- immerhin war inzwischen eine Stunde vergangen- erzählte er, daß er in Monaco war. Nun, da hatte er etwas völlig falsch verstanden. Ich hatte von früh an gesagt, daß ich heute 2 wichtige Ziele habe: ich will im Meer baden und ich will nach Monaco. Mit dem Baden hatte es ja wunderbar geklappt, nur mit Monaco noch nicht, aber auch darauf wollte ich nicht verzichten. Nun mußten wir ein bißchen umdisponieren. Er fuhr eine andere Strecke und wir noch mal durch Monaco. Zur Not wäre ich auch alleine gefahren, denn wer weiß, wann ich hier noch mal hin komme. So war ich dann auf einmal in dem Ort, den man sonst nur aus dem TV kennt. Die Straßen sind alle in einem tollen Zustand, sauber, ordentlich gekennzeichnet, aber oft auch von verwirrender Straßenführung. Sogar das Navi von Andreas hatte so seine Probleme, wir fuhren 3 mal die gleiche Runde und kamen trotzdem nicht auf die Straße, die wir wollten. Es war sehr viel Verkehr, ich fotografierte beim Fahren alle möglichen Straßen, Häuser, Tunnel und Berge. In einem Teil des Hafens konnte man erahnen, was hier für teure Jachten lagen, weiter draußen auf dem Meer schwammen noch viel größere. Irgendwann waren wir durch, wir hielten nur einmal kurz an, dann ging es wieder raus. Als wir endlich die Straße gefunden hatten, die wir suchten, konnten wir noch mal aus der Höhe ein paar Blicke auf die Stadt werfen. Die sich nun anschließende Strecke war sehr kurvig und führte über kleine Straßen immer weiter nach oben und weg vom Meer. Bei einem Stop checkten wir kurz, wie wir weiter fahren müßten und kamen zu dem Entschluß, daß die Zeit mittlerweile doch soweit fortgeschritten war, daß wir uns nicht mit Christian an dem vereinbarten Ort treffen würden und um dann noch zusammen über eine tolle Paßstraße zu fahren. Das würde zu spät werden und die Sonne stand jetzt schon recht tief und behinderte dadurch beim Fahren, da sie meist von vorne schien. Also an Christian eine SMS geschickt und weiter ging es.

 

Die Strecke war weiterhin schön kurvig, nur die tief stehende Sonne nervte weiterhin. In einer Ortschaft legten wir einen kurzen Halt ein. Es muß in der Nähe eine Rally gewesen sein. Wir kamen gerade da vorbei, als in dem Ort die Rally Autos auf einem abgesperrten Parkplatz in Parkposition gingen. Da waren schöne Autos dabei, viele ältere aber auch neue, so auch ein aufgemotzter Twingo. Wir schauten ein bißchen zu, machten ein paar Bilder und dann ging es weiter. SOSPEL war auch bei der Rückfahrt auf dem Wege und so machten wir noch mal dort Pause, wo wir am Morgen auf der Hinfahrt uns dem Genuß hingegeben hatten. Gegen 20:00 Uhr ging es weiter, wieder kurvige Straßen bis zum Tendetunnel, wo wir wie immer ein wenig warten mu遲en. Problemlos kamen wir auf dem Campingplatz an. Mir hatte der Tag gefallen und es gab noch so viel Strecken, die man hätte noch fahren können- hier will ich nochmals hin!

 

Wir ziehen auf den nächsten Zeltplatz in die Nähe von Suza (nach Salbertrand)

 

Am folgenden Tag, dem Sonntag, war Umzug angesagt. Wir wollten auf den anderen Zeltplatz in der Nähe von SUZA umziehen. Diesmal waren alle relativ früh aufgestanden, ein Teil fuhr mit dem Motorrad, einige mit den Autos, da diese ja auch auf den neuen Platz mußten. Ich war dann letztendlich der letzte der loskam. Ich hatte mir aber auch Zeit gelassen, mein Motorrad ganz in Ruhe auf dem Heckträger verladen. Auch wollte ich nicht nur schnell auf den anderen Platz umziehen sondern die Gegend ein bißchen mehr kennenlernen. Aus diesem Grunde fuhr ich auch nicht über die Autobahn sondern quer durch. Als erstes fiel auf, daß es alle paar Meter einen Kreisverkehr gab. Es wechselte ein Ort in den nächsten, ohne daß man mal ein paar Meter außerhalb fuhr. So war die Durchschnittsgeschwindigkeit auf den ersten 60 km eher gering. Wie kann man die Landschaft so zubauen? Irgendwann ging es endlich auch mal außerhalb und man konnte ein wenig schneller fahren. Dann wurde es bergig und schließlich auch bergig. 25km ging es dann einen Paß hinauf. Auf halber Strecke machte ich eine ausgedehnte Mittagspause. Es gab eine Büchse Gulasch mit Nudeln. Die sah so lecker aus, aber es schmeckte wieder so bescheiden. Aber die Aussicht war gut, daß Wetter schön- hätte ich doch dort die Pause noch verlängert. Denn auf dem Zeltplatz mußte ich mit den anderen, die auch schon da waren, noch über eine Stunde warten, bis wir überhaupt auf den Platz durften- 13:00 Uhr bis 15:00 Uhr ist dort Mittagspause. So setzte ich mich in der Zeit zu den anderen, die die Wartezeit in der Gaststätte auf dem Platz überbrückten. Ich hatte ja eigentlich schon Mittag gegessen, aber eine Portion Spaghetti mit Knoblauchöl ging schon rein. Leider verstand das die Bedienung nicht richtig und brauchte statt dessen nur mit Öl. Zusammen mit der Cola und dem Obolus für Bedienung und Geschirr (muß man im richtigen Italien extra bezahlen) waren dann 12,- Euro fällig. Für das gebotene sehr teuer. Dann endlich war die Pause zu Ende und wir konnten uns anmelden und gingen auf den Platz. Wir hatten uns schon für einen Platz entschieden, wo wir uns alle aufbauen konnten und wo auch gleich die fest verbauten Grills des Platzes waren- aber der Platzwart schickte und woanders hin. Da half kein diskutieren, wir mußten in eine andere Ecke. So bauten wir hier unser Lager auf, luden die KLE`s ab. Nach und nach trudelten auch die ein, die mit den Motorrädern den Platzwechsel gemacht hatten. Sie waren tolle Strecken gefahren, die ich auch noch einmal fahren will. Abends holten wir uns Pizza. Ich nahm eine Marinara, das heißt nur mit Tomatensoßeund Knoblauch. Sie war billig, etwas über 4 Euro, dafür aber lieblos gemacht. Nur ein paar Knoblauchstückchen, das ganze ohne das typische Aroma, wie ich es gewohnt war. In geselliger Runde ging der Abend zu Ende. 

 

Pannenhilfe- Taxi- Auffahrt zum Jafferau- Assieta und noch mehr Schotter

 

Am Montag wollten wir uns an die dortigen Endurostrecken wagen. Mit dabei sollte der JAFFERAU sein, über den ich schon in einer Zeitung gelesen hatte. Die Auffahrt sollte durch einen Tunnel führen, die Strecke galt als relativ anspruchsvoll. Alle waren ziemlich zeitig wach und es wurde erst mal Frühstück gegessen. Die Temperaturen waren viel niedriger als in CUNEO, Tiefpunkt an einem Morgen waren 5,4 Grad Celsius. Die Kaffeemaschine von Frank mußte Höchstleistungen vollbringen, ich blieb bei meinem Tee. Dann wurden die Mopeds zur Reise ausgerüstet. Alles schmierte erst mal Ketten, die Ausrüstung wurde vervollständigt, Trinken und Essen eingepackt. Dann stellten sich unsere Nachbarn vor und hatten ein Problem. Sie hatten mit ihren Frauen gestern eine Tour zum JAFFERAU gemacht und bei der Abfahrt war eine Frau gestürzt und hatte sich die Schulter gebrochen. Nach langer Wartezeit konnte sie durch einen Krankenwagen geborgen werden, allerdings waren jetzt noch 2 der 4 Motorräder oben auf halber Strecke. Sie fragten jetzt, ob wir sie mit nach oben nehmen könnten. Ich sagte sofort zu und dann suchten wir noch jemanden, der sich mit Sozius im Gelände zu fahren traut. Die KLE hat ja das generelle Problem der wenigen Bodenfreiheit, meine KLE besonders, da das Federbein schon sehr fertig ist. Wir fragten dann mal die mit den Suzukis, da die um einiges mehr an Bodenfreiheit hatten, ebenso wie die, die ihre KLE höher gelegt hatten. Und schwubs, auf einmal fuhr man heute nicht die Strecke oder war auf einmal mit der anderen Truppe schon weg. Nun, es blieb also an mir und Spätbremser die Auffahrt zu wagen. Hier war ganz gut, daß die beiden uns den Weg zeigen konnten, den der Krankenwagen genommen hatte. Wir sagten uns, wenn der Krankenwagen da hoch und wieder runter kommt, dann sollten wir es auch schaffen. So machten wir uns auf den Weg und auf jeden Fall von hinten war mir warm, denn mein Sozius war noch größer als ich und die KLE hat ja eine eher kurze Sitzbank, dann noch mein Top Case hinten drauf. Dafür war es von vorne kalt. Ich hatte schon meine Winterhandschuhe und Fell in der Jacke angelegt, aber der Fahrtwind blies kalt und man merkte jede Stelle, die nicht ordentlich verpackt war. Aber bald sollte sich das ändern. Nach 10 km auf der Straße bogen wir ab und dann ging es ins Gelände. Es fuhr sich ganz gut, mit mehr Bodenfreiheit wären einige Passagen leichter gewesen, da ich flotter und damit mit mehr Stabilität hätte fahren können. Aber wir kamen gut durch, nur einmal setzte die KLE etwas härter auf. Wie sich später herausstelle war dabei der Seitenständerschalter beschädigt worden. Als wir an der Stelle ankamen, wo die beiden Mopeds versteckt waren, zeigte sich bei den beiden Soziuspassagieren deutliche Erleichterung, da die schon etwas teurer gewesen sind als unsere KLE`s. Wir machten eine kurze Rast und ließen die Maschinen abkühlen, sogar bei meiner war der Lüfter angesprungen, was ganz selten mal passiert. Dann sollte es weiter gehen, aber immer wenn ich die Kupplung kommen ließ, ging der Motor aus. Ich wußte sofort was es war: der Seitenständerschalter. Ich schaute unter die KLE und sah, da� er eine Delle abbekommen hatte. Wenn ich den Stift per Hand rauszog, dann lief die Maschine weiter, aber die Feder im inneren schaffte es auf Grund der Delle nicht mehr den Stift soweit rauszudrücken, das sie weiterlief. So klemmte ich schnell die Kabel ab, steckte sie oberhalb des Schalters zusammen und dann ging es weiter. Und ich war ganz froh, daß die Mopeds nicht weiter gestanden hatten. Nun wurde die Strecke etwas anspruchsvoller, da hatte die Frau den schwierigen Teil schon geschafft und dann stürzte sie auf dem einfachen Stück. Ob der Krankenwagen dort weiter gekommen wäre- fraglich. Ohne Sozius ging es aber ohne Probleme den Weg weiter und ich konnte Strecke und Landschaft genießen. Wir schraubten uns über Schotterpisten immer weiter nach oben und schließlich konnte man hoch oben die Festungsanlage ausmachen. 2800 m liegt sie hoch und das letzte Stück machte Spaß, es war mal etwas anstrengender, man mußte ein bißchen mehr aufpassen. Schließlich kam ich heil oben an und konnte die Aussicht genießen- egal wo man hinschaute, einfach überwältigend. Andreas hatte weiter unten, vor dem letzten Aufstieg, angehalten und sich in der Sonne gemütlich gemacht. Er war letztes Jahr oben an der Spitze der Auffahrt und wollte sie nicht noch einmal fahren. Zu ihm gesellten wir uns nach und nach alle, die wir oben auf dem Gipfel waren. Nach einer Pause und allgemeiner Stärkung ging es weiter abwärts. Hier trafen wir noch Frank mit seiner Truppe, machten wieder Pause um danach die Abfahrt durch den auch in der Zeitschrift beschriebenen Tunnel fortzusetzen. Der war eng und sehr dunkel, relativ trocken und es kam kein Auto entgegen. Irgendwann teilten wir uns dann und Andreas und ich fuhren alleine weiter, wir wollten nicht mehr weiter im Gelände fahren. Mir gefielen auf Dauer die Rüttelpisten nicht, es war fahrerisch keine Abwechslung, die ich in Rumänien so toll finde. Ich wollte lieber noch mehr von der Gegend sehen und nicht nur die Schotterpisten. Also fuhren wir runter ins Tal, tankten und machten uns dann daran die ASSIETA zu fahren. Sie ist lange Zeit im Jahr gesperrt, aber so spät im Jahr, wir hatten ja schon die 2. Hälfte des Septembers, waren die Piste offen. Nach einer herrlichen Auffahrt über eine ganz kleine kurvige Straße ging diese in eine Schotterpiste über, die aber schön zu fahren war. So blieb es auch lange Zeit, auch auf der ASSIETA. Keine Strecke, die ständig das Moped so durchschüttelte, daß man Angst um die Schrauben hat, die sich bei dem Schütteln lösen könnten, sondern angenehm zu fahrende Wege, bei denen man auch mal rechts und links schauen konnte. Nach .... Zeit hatten wir es geschafft und kamen an eine Straße. Ich erkannte sie wieder, es war die Strecke, die ich mit dem Bus am Vortage gefahren war. Wir kamen genau am höchsten Punkt raus, über 2000m und ich wußte, wie toll die Abfahrt wird. Ich fuhr voraus und hatte viel Spaß, denn ich wußte noch ungefähr, wie die Strecke verlief und daß ich Spaß haben würde. Auf dem Rückweg wollten wir noch ein paar Lebensmittel einkaufen. Allerdings hatte der große Supermarkt zu! Das war komisch, da er am Sonntag geöffnet hatte. Also fuhren wir wieder zurück in die Ortschaft und gingen in den kleinen Supermarkt. Hier trafen wir auch wieder welche von unseren Leuten. Abends aßen wir dann alle zusammen. 

 

Kurvige Straßentour- wieder mal mit Andreas

 

Am Dienstag wollten Andreas und ich unsere Straßentouren fortsetzen. Wir fuhren Richtung SUZA und bogen dann in Richtung Frankreich ab. Bis zur Grenze ging es eine schöne und sehr kurvige Strecke immer bergauf. Kurz nach dem Überschreiten der Grenze sahen wir die hohe Staumauer, wenig später auch den tief blauen Stausee. Wir umfuhren ihn auf der einen Seite, wobei die Straße oberhalb verlief, so daß man eine schöne Aussicht hatte. Dann fuhren wir eine Schotterpiste runter zur Staumauer und überquerten diese. Dann ging es auf einem Schotterweg auf der anderen Seite des Sees weiter. Hier machten wir eine längere Pause, aßen und tranken etwas, genossen die tolle Aussicht. Dann ging es weiter bis zur ersten französischen Ortschaft, nach Lanslebourg-Mont-Cenis. Hier tranken wir erst mal einen Kaffee. Dann ging es zügig weiter, jetzt waren die Straßen nicht mehr so kurvig, wir konnten flott fahren. Es ging weiter westlich über MODANE, dann weiter immer durch das gut ausgebaute Tal (machte nicht so viel Spaß), bis wir dann südlich in SAINT-MARTIN-d‘ARC wieder auf eine sehr schöne Bergstraße abbogen. Auf der Paßhöhe machten wir wieder eine Pause, anschließend ging es weiter bis BRIANCON, was sich zeitlich etwas zog, da auch hier die Straßen motorradfreundlich waren- kurvig und bergig. In dieser etwas größeren Stadt gab es sogar einen MC Donald. Hier machten wir eine Pause, waren fast die einzigen Gäste. Eine Gruppe deutscher Motorradfahrer kam noch zu einer Pause, aber ansonsten war es sehr leer- nur 2 französische Gäste- kein Vergleich zu dem, was bei uns in diesen Restaurants los ist. Wir tankten noch (1,5€ im Vergleich zu Italien mit über 1,9€ sehr billig) und fuhren dann ohne Probleme bis zu unserem Zeltplatz in SALBERTRAND.

 

Letzter Fahrtag

Mittwoch- nun kam schon unser letzter Fahrtag. Nach einem kalten Frühstück (knapp über 5 Grad) ging es zusammen mit Andreas, Simon und Christian (der einzige mit einer Suzuki DR650) den Weg von gestern bis zur französischen Grenze. Der Blick auf den Stausee war heute noch besser, da sich der blaue Himmel und die Wolken dort spiegelten und tolle Lichteffekte zu beobachten waren. Wir fuhren bis ins Zentrum von Lanslebourg-Mont-Cenis. Beim Vorbeifahren hatte ich gestern im Zentrum an einem Kaffee eine hübsche Bedienung gesehen. Da wir alle eine Pause machen wollten, hielten wir dort an. Ich hatte mich nicht verschaut- sie war nicht nur süß sondern auch super nett. Natürlich hatte besonders Andreas etwas davon, da er der einzige war, der sich mit ihr französisch unterhalten konnte. Das Wetter wurde langsam etwas schöner- wir saßen in der Sonne, der Kaffee und die Kleinigkeiten die wir uns zum Essen bestellt hatten mundeten, über die Bedienung hatte ich schon geschrieben- uns ging es gut- wir genossen die Pause. Schließlich ging es dann doch weiter, diesmal in die andere Richtung. Wir wollten durch ein langes Tal (was aber immer noch sehr hoch lag, es war auch sehr frisch, die Sonne war wieder weg) zum Col de l'Iseran. Das Wetter wurde immer ungemütlicher, Nieselregen und Nebel, dazu kalter Wind. Oben angekommen wurde der Entschluß gefaßt, daß wir umdrehen. Bei dem Wetter, was ja auch eine Steigerung Richtung schlecht zuließ, war es nicht ratsam die große Runde zu drehen. Wir hätten lange Zeit keine Möglichkeit gehabt umzudrehen. Außerdem war der Spritvorrat von Christian ziemlich knapp (man hätte ja vor noch mal in der 33km entfernt gelegenen Ortschaft tanken können!?!?). Also ging es zurück, was ich ja nun überhaupt nicht mag. Aber vielleicht war es besser. Ich bummelte ein bißchen, machte noch mal ein Foto. Irgendwann hatte ich die anderen wieder eingeholt, Andreas und Simon- Christian war schon vor gefahren. Also fuhr ich zügig voraus, ich wollte schnell aus diesem kalten Tal hinaus. In Lanslebourg-Mont-Cenis fuhr ich bis zur Tankstelle, aber dort war kein Christian. Wir tankten alle 3 und schließlich rudelte er auch ein. Ihm war unterwegs der Sprit ausgegangen. Anstatt sich nun direkt an die Straße zu stellen, suchte er sich einen geschützteren Unterschlupf und tankte aus seinem Kanister nach. Mir fehlten die Worte, da bleibt einer Stehen und dann versteckt er sich? Komisch, mir fehlen da ein wenig die Worte. Aber letztendlich ist ja alles gut gegangen. Wir fuhren dann wieder am Stausee vorbei nach Hause. Hier packten alle schon ihre Sachen zusammen, da am folgenden Tag die Rückreise anstand. Ich fing auch schon an meine KLE auf den Heckträger zu stellen und zu verzurren. Mittlerweile hatte ich das ganz gut in Griff und nach einer halben Stunde hatte ich sie gut verzurrt. Nun mußte noch der Rest eingepackt werden, nur die Liegefläche ließ ich noch frei. Abends gingen wir alle zusammen noch in das Restaurant auf dem Platz und aßen Pizza. Außerdem war es hier wärmer. So ging der Abend zu Ende und wir dann bald ins Bett.

 

 

 

Rückfahrt über die Schweiz

 

Am nächsten Morgen, es war mittlerweile Donnerstag, frühstückten wir nochmals zusammen und dann machte ich mich auf den Weg. Zurück fuhr ich anders, es bot sich an über die Schweiz zu fahren. An der Grenze zur Schweiz wollte ich eine Autobahnvignette kaufen, aber die Tankstelle auf italienischer Seite hatte keiner mehr. Ich schaute mir den Grenzübergang genauer an und entschloß mich einfach los zu fahren. Da hier noch richtig Grenzkontrollen stattfanden würde ich gleich hier fragen, wo ich die Mautplakette erwerben könne. Meine Angst erwies sich als unbegründet, denn ich wurde gleich in eine andere Spur geleitet, wo alle, die keine Plakette hatten, diese erwerben konnten. Nun war ich also in der Schweiz. Die Autobahn führte an einem See entlang, ich konnte mit meinem Bus gut im Verkehr mitschwimmen, da hier die Höchstgeschwindigkeit auf 120 begrenzt ist, also genau meine Reisegeschwindigkeit! Überrascht war ich, daß die Strecke nicht die ganze Zeit über Autobahn ging, aber auch auf der Landstraße ging es flott voran, da fast keine LKW-Verkehr unterwegs war. Auch den SAN BERNARDINO hoch kein Stau durch LKW, es ging flott hoch, der Bus hatte auch nicht großer Probleme mit dem Aufstieg. Ein kurzes Stück durch Österreich und dann war ich wieder in Deutschland. Hier war kurz mal ein Stau. Und dann stand ich schließlich nach über 800 km wieder zuhause vor der Tür. Damit war die Urlaubsreise mit vielen Eindrücken vorbei.