Diesmal ging es erst im September nach Rumänien, da ich wieder Martin und seinen Kumpels vom letzten Jahr fahren wollte. So fuhr ich am 30.8.2013 um 20:30 los. Ziel war wieder der Rastplatz Schwechat bei Wien. Es klappte auch alles wunderbar, die Staus hatten sich alle aufgelöst. Nach ziemlich genau 5 Stunden und 500km kam ich auf dem Rastplatz an. Ich schief bis zehn nach sechs und fuhr dann weiter. Ich fuhr bis zum ersten ungarischen Rastplatz, nachdem die Autobahn von Bratislava kommend sich mit meiner vereinigt hatte. Hier traf ich mich mit Torsten (Spätbremser) vom KLE-Forum, der seine erste Enduromania in diesem Jahr bestreiten wollte. Er hatte dort geschlafen und wartete schon auf mich. Von nun an fuhren wir zusammen weiter. Wir kamen gut voran, hielten das erste Mal hinter Budapest zu einer kurzen Pippipause. Dann stoppten wir kurz vor Szeged zum Tanken. Ab dort fuhren wir die neue Autobahn nach Ausschilderung und Navi-Ansage vom Handy. Ich bog dann aber doch von der vorgeschlagenen Route ab, da wir sonst über einen anderen Grenzübergang gekommen wären. So waren wir auf der Strecke, die jedes Jahr fahre. Der Grenzübergang ging flott, dafür dauerte die Ausstellung der Rovineta diesmal recht lange bei den vor uns in der Schlange Stehenden. Bei uns ging dann wieder recht flott. An der Tankstelle 30km vor Timişoara hielt ich wie immer an und wir holten uns leckeren Kaffee. Nächste Station war Timişoara. Hier war es wie immer voll und viel Verkehr. Leider sind auch hier wie bei uns sehr viele Ampelphasen so, daß man von einer roten Ampel zur nächsten fährt. Aber schließlich waren wir durch. Die E70, der wir nun bis zum Ziel folgen mußten war am Anfang sehr voll. Viele LKW erschwerten das Vorwärtskommen. Ich mußte alle meine Kenntnisse aus Zeiten des Fahrens mit dem Trabant aktivieren, um ab und zu überholen zu können. Das Geheimnis mit einem schwach motorisierten Fahrzeug zu überholen besteht darin mit Geschwindigkeitsüberschuß am Heck des zu überholenden Fahrzeuges auszuscheren, wenn sich eine Lücke auf tut, die mir das Überholen ermöglicht. Es klappte schließlich wieder ganz gut, so daß wir ganz gut voran kamen. Aber die Zeit zieht sich, außerdem verliert man ja noch eine Stunde, da man in Rumänien die Uhr eine Stunde vor stellen muß. Kurz nach 15:00 deutscher Zeit kamen wir dann an. Diesmal ist die Veranstaltung nicht in Brebu Nou sondern im 18km entfernten Slatina Timis. Hier sind wir oft zum Tanken gefahren, ich wußte dann wo die Campingmöglichkeit und das Veranstaltungsgelände sind. Wir bauten auf und dann aßen wir noch ein Stückchen Kuchen. Meinen Vorschlag noch eine Runde zu fahren nahm Torsten an und so machten wir uns auf den Weg nach Brebu Nou. Die Straße ist mittlerweile zu 90% fertig asphaltiert. Was war das noch vor 3 Jahren für eine schlimme Piste. Heute konnten wir ordentlich die Sau raus lassen. Die Strecke haben sie gut gemacht, es reiht sich eine Kurve an die andere, ständig ist der Radius anders, so daß man ständig auf der Hut sein muß um sie richtig zu nehmen. Ich zeigte Torsten die Station in Brebu Nou. Anschließend fuhren wir zu den Windrädern. Auch hier war die Strecke in Richtung Resita komplett neu gemacht. Nur das Stück, nachdem wir abgebogen waren, das war wie immer bzw. noch schlechter. Auf dem Rückweg fuhren wir zur Staumauer am Stausee und dann ging es wieder die neue Straße bis Slatina Timis runter, die wieder viel Spaß machte. Hier müßte man mit Straßenbereifung noch mehr Spaß haben- ich hatte hinten einen alten Crossreifen drauf, Torsten vorne einen neuen. Wir kamen heil im Lager an und machten uns Abendbrot. Ich hatte wieder Soljanka mit und so wurden wir beide satt.

 

Sonntag standen wir gegen 08:00 Uhr auf. Frühstück aßen wir schon in der Station. Dann ging es los zu unserer Tour. Ich fuhr vorne weg, da ich mich hier ja einigermaßen auskenne. Als erstes fuhren wir nach Caransebes und holten am Automaten Geld. Somit konnten wir die anschließende Betankung auch gleich mit Bargeld bezahlen. Nun ging es zum Montele Mic, dem höchsten Berg, mit normalen Fahrzeugen zu erreichen. 2010 war ich mit Regina in Brebu Nou und da mußten wir mit der alten XJ600 noch einen größten Teil der Strecke auf Schotter fahren. Heute ist die Strecke komplett befestigt, alles ist asphaltiert. So kamen wir zügig voran und waren dann aber froh, daß wir unsere normalen Motorradsachen an hatten, da es doch in der Höhe von fast 2000m recht frisch war. Wir machten ein paar Bilder, genossen die Aussicht und machten uns dann wieder an die Abfahrt. An einer Abzweigung, an der eine Burg angekündigt war, bogen wir ab. Leider war die Ausschilderung dann nicht mehr weiter vorhanden. Wir wählten eine Strecke, die sich als immer schwieriger erwies. Wir mußten aufpassen, daß das Gelände nicht schwer wurde, da wir beide noch nicht auf die Crossbereifung umgerüstet hatten. An einer Auffahrt, an der ich mit meinem alten Geländereifen am Hinterrad auch ein bißchen mit fehlender Haftung zu kämpfen hatte, erwischte es Torsten. Er blieb hängen und die KLE fiel um. Er stieg wieder auf und versuchte weiter zu kommen, doch es mißlang und die KLE fiel auf die andere Seite. Mittlerweile war ich bei ihm angekommen und gemeinsam richteten wir sie wieder auf und er bekam sie dann den Berg hoch. Allerdings war sein Lenker verbogen, der Bremsgriff am Lenker defekt (durch Bruch eines Teils war der Griff nicht mehr ohne weiteres zu erreichen) und die rechte Fußraste war total verbogen. so daß er fast seinen Fuß nicht mehr drauf stellen konnte. Wir fuhren noch ein Stück weiter, entschlossen uns dann aber doch zur Umkehr. Im Lager reparierte Torsten die KLE erst mal. Er bekam alles soweit wieder hin, den Lenker und die Fußraste konnte er wieder zurück biegen, den Bremsgriff tauschte er aus. Im weiteren Verlauf des Nachmittags kamen dann unsere anderen Teammitglieder an. Jan und Martin kannte ich schon vom letzten Jahr, Arno war neu, ist aber ein angenehmer Mensch. Der weitere Abend war dann mit auspacken, quatschen, kennenlernen, gemeinsamen Abendbrot, Eröffnungsveranstaltung und Kennenlernen neuer Teammitglieder schnell rum. Bei der Eröffnungsveranstaltung stellten sich 2 vor- Vater (Werner) und Sohn (Otto), die zum ersten Mal zur Enduromania waren. Spontan boten wir ihnen an mit uns zusammen zu fahren. Sie nahmen an und so sind wir 7 Mann im Team.

 

Montag standen wir dann recht früh auf, saßen alle 08:00 Uhr am Frühstückstisch. Es war kalt, aber die Vorfreude auf die kommenden Tage machte bei allen gute Laune. Bald ging es dann auch los und nun waren wir also wieder unterwegs. An diesem Tag ging es auf die andere Seite der E70, was nicht lange dauert, da wir in Slatina Timis direkt an der E70 waren. Nach dem Abbiegen merkte ich wieder mal, daß doch immer wieder Straßen sich verändern. Auch hier war jetzt Asphalt, wo Jahre zuvor noch schönste Schotterpiste gewesen war. Nach ein paar Kilometern Waldpiste durch den Wald kamen wir dann auf den Teil der Strecke, den wir letztes Jahr mit unserem Gastfahrer vom Possi-Team gefahren waren. Zum Einstimmen und Eingewöhnen war das genau richtig. Am ersten Rastpunkt blieben Jan und Torsten zurück, da wir hier wieder vorbei mußten, wenn wir die Punkte geholt hatten. 15 Minuten waren angekündigt, aber es wurden doch einige mehr. Wir fuhren weiter die Strecke vom letzten Jahr, dann gab es schöne Abfahrten und schließlich kamen wir am sogenannten Zeltplatz-Checkpoint an. Kurze Pause und dann ging es weiter bzw. wieder zurück- jetzt die steile Abfahrt (die aber im Vergleich zum Rest der Auffahrten in der Woche recht locker zu bewältigen war) wieder hoch. Das machte richtig Spaß, man mußte sich zwar konzentrieren, aber es war ohne körperliche Strapazen oder ohne die Maschine zu quälen möglich die Ab- und anschließende Auffahrt zu bewältigen. Schließlich kamen wir bei den beiden Wartenden an und fuhren weiter zum nächsten Checkpoint. Diesen hatte ich auch schon oft aufgesucht- er bietet eine tolle Aussicht. Von dort wurden wieder viele Photos gemacht. Weiter ging es an die Abfahrt. Diese wurde irgendwann so steil, daß Torsten mit seiner KLE einmal auf einem Stein mit dem Vorderrad wegrutschte und sie mit ihm wegrutschte. Ich fuhr als letzter und sah noch, wie er sich wieder unter dem Motorrad befreien konnte. Ich stellte meine TT ab und, da ihm nichts passiert war, begutachteten wir die KLE. Es wurde schnell klar, daß wir sie zu zweit nicht rausgebekommen würden. Die anderen waren schon ein ordentliches Stück voraus gefahren und so mußte ich auch ein ordentliches Stück bergab, um sie zur Hilfe wieder nach oben zu bekommen. Da sie nach einer sehr steilen Stelle ihre Motorräder abgestellt hatten wollten sie anscheinend diese nicht hoch fahren und kamen hoch gelaufen. Bei Torsten angekommen, war aber erst mal alle sehr außer Puste und brauchten eine kleine Pause. Dann machten wir uns zu 5 daran die KLE zu bergen. Es kostete schon eine Menge Anstrengung um sie, die ja kopfüber neben dem Weg lag, wieder nach ob zu bekommen. Aber schließlich war es geschafft und es war auch nichts kaputt, ließ sich alles wieder richten. So ging es also weiter und bald waren wir in der Ortschaft, in der Jan und ich mit dem Gastfahrer im letzten Jahr auf Martin und … gewartet hatten. Wir machten hier erst mal Pause bei Eis und Cola. Jan verabschiedete sich und fuhr die paar Kilometer nach Slatina Timis Landstraße zurück. Wir machten uns auf den Weg um weiter Punkte zu sammeln. Wieder war es die gleiche Strecke wie nächstes Jahr- schmale und rutschige Wegs nach oben, mit sehr stachligen Büschen, die sich in die Kleidung oder Haut einhakten. An die dann schließenden Passagen mit den tiefen und langen Pfützen, der sich nun anschloß, konnte ich mich auch noch gut erinnern. Es wurde diesmal nur ein wenig lustig. Ich bin ja immer der im sitzen Fahrende, der lieber vorschichtig am Rand der Pfütze durch tuckert. Die andern- vor allem Arno, Otto und Werner fuhren aber lieber- natürlich im Stehen- rasant mitten durch die Pfützen. Und alle 3 kamen in einer Pfütze ins Straucheln. Otto kam noch ganz gut durch, Arno mußte dann seine Maschine aus der Pfütze mit Muskelkraft seitlich rausziehen. Lustig wurde es bei Werner, der auch nicht verschont blieb und in der Pfütze stehen blieb. Allerdings ging ihm die Maschine (DR 350) aus und da er auch nur einen Kickstarter hatte, versuchte er sie in der Pfütze an zu treten. Das sah dann recht lustig aus, da er jedesmal beim Durchtreten voll ins Wasser trat, was dann ziemlich spritzte. Schließlich holten sie dann zu dritt ihn mit Motorrad aus dem Wasser.

 

Insgesamt machte der Tag allen mächtig viel Spaß. Im Lager wieder angekommen, äußerten alle ihre Begeisterung, besonders die Neulinge waren begeistert. Beim anschließenden Abendbrot ließen es sich alle schmecken und waren von der Küche begeistert. An diesem Abend gingen wir alle relativ früh ins Bett. Ich versuchte noch ein bißchen zu lesen, aber schnell war auch ich zu müde und schlief.

 

Am Dienstagfrüh war das Wetter nicht so gut wie am Vortage. Nachts hatte es geregnet und auch am Morgen hingen dichte Wolken tief, trotzdem entschieden wir uns nach dem Frühstück doch los zu fahren, da es noch nicht richtig regnete. Ich war froh, meine regendichte Bundeswehrjacke überziehen zu können, die mir nicht nur trockene Sachen garantierte, sondern auch wärmte. Ich fuhr voran in Richtung Brebu Nou, wo wir einen Zwischenstop machen wollten. Leider verschlechterte sich das Wetter und so wurde aus dem Zwischenstop ein längerer Aufenthalt. Wir tranken zusammen Kaffee und nach 2 Stunden entschieden wir uns doch wieder zurück ins Lager zu fahren. Dort kamen wir um die Mittagszeit an. Außer Torsten und mir fuhren die anderen alle mit dem Auto von Jan nach Caransebes um dort noch eine Plane für Otto und Werner zu besorgen (ihr Partyzelt war im Regen nicht so dicht) und etwas essen zu gehen. Torsten und ich machten es uns im Lager an unseren Bussen gemütlich, genug zu essen hatten wir noch. Nach dem Essen gab es dann erst mal einen ausgiebigen Mittagsschlaf. Zum Abend gab es das Essen im Vorraum des Gebäudes. Das erwies sich als gut, denn es ging ein mächtiges Unwetter runter- da wären wir unter den Abdeckungen an den Tischen sehr naß geworden. Außerdem war es mittlerweile auch sehr kalt geworden- so saßen wir trocken und warm.

 

Mittwoch war das Wetter gut, mittlerweile hatten ich mir ein Sitzauflage mitgenommen, da es auf den Plastestühlen sonst sehr kalt war. Um meinen Tee warm trinken zu können, nahm ich meine Thermotasse aus dem Bus, die mit dem Deckel versehen den Tee sehr lange warm hielt. Zum Frühstück nahm ich meist ein Brot mit Marmelade und dann gab es deftige Sachen- Salami, Rührei, Wurst und Käse und Gemüse. Durch die herzhaften Sachen hielt man es am Tage sehr lange aus ohne Hunger zu bekommen. Allerdings fing der Tag mit einem technischen Problem an meiner TT an. Sie war gestern nur schwer durchzutreten gewesen. Wie sich herausstellte war der Bowdenzug von der automatischen Dekomprimierung gerissen. Damit findet man nicht nur nicht den Punkt, an dem man voll reintreten muß, sondern kann sie auch so fast nicht durchtreten. Werner als gelernter Auto… machte sich ans Werk und wir bekamen es so hin, daß es wieder funktionierte und ich sie antreten konnte. Allerdings dehnte sich unsere Behelfskonstruktion anscheinend doch mit der Zeit, so daß sie im Laufe des Tages immer schlechter ansprang, weshalb ich sie nicht mehr so oft ausmachte, besonders am Donnerstag. Aber weiter zum Mittwoch- wir fuhren erst mal wieder in Richtung Brebu Nou, um dann von dort uns den Weg durch das Gelände zu suchen. Wir waren vorsichtig, da die Wege vom Unwetter vom Dienstag sehr feucht waren. Aber wir kamen gut durch, die tiefen Pfützen auf den Wegen meisterten alle ohne Panne. Es war nicht so rutschig wie wir befürchtet hatten. Einmal verfranzten wir uns und kamen an einem Wasserkraftwerk raus. Leider erwies sich der Weg als Sackgasse und wir mußten durch die vielen Pfützen wieder zurück. Es ging ein Stück Straße bis zur nächsten Ortschaft. Am Ausgang dieser machten wir Rast und stärkten uns und besprachen die weitere Vorgehensweise. Es folgten ein paar schöne Auf- und Abfahrten und als wir dachten, jetzt rollen wir entspannt bis zur Straße runter wurde es so richtig haarig. Der Weg war sehr rutschig, was man ihn aber überhaupt nicht ansah. Und es schauten so ganz viele, bunt verstreute spitze Steine und Steinplatten raus, die einem ständig die Maschine in eine andere Richtung umsetzten. Es war sehr anstrengend- wenn man dort weggerutscht wäre, das hätte so richtig weh getan. Als besonderes Schmankerl kamen wir dann noch an eine Stelle, wo umgekippte Bäume den Weg versperrten. Wir bekamen alle Mopeds heil durch, aber es war anstrengend. Den Rest des Weges schafften wir dann auch noch und schließlich waren wir auf der Straße, die nach Resita führt. Der folgten wir bis zur ersten Tankstelle. Nachdem alle wieder voll waren, ging es den Weg zurück bis zum Abzweig zum SECCU HOTEL. Da es wieder Straße war, fuhr ich voraus und da ich die Strecke schon oft gefahren bin, fanden wir es auch ohne Probleme. Dort angekommen, machten wir die nächste Rast. Kaffee für alle und ein paar Cola und Riegel, die wir mithatten bauten neue Energiereserven auf. Ich fuhr dann wieder voraus, da ich die Strecke noch gut kannte und so kamen wir ohne Probleme am nächsten Checkpoint, dem Forsthaus an. Von da aus wurde es wieder sehr matschig, die Auffahrten forderten das Fahrkönnen, um nicht unterwegs mit durchdrehendem Rad stehen zu bleiben. Aber es machte Spaß und so kamen wir flott voran. An einen Checkpoint konnte sich auch noch Martin erinnern, der nicht optisch fixiert ist wie ich (ich konnte oft nur anhand meiner gespeicherten Bilder im Kopf sagen wo wir lang müssen). Hier hatten wir damals mit einem Schäfer mit dem Aufmalen von Bildern auf dem Weg versucht den richtigen Weg zu finden. Von da an ging es entspannt nach Lindenfeld, was mittlerweile immer mehr Einwohner bekommt. Hier wurde wie jedesmal Pause und ein paar Bilder gemacht. Da ich mich wieder auskannte und wir nicht auf die Navigation von Martin angewiesen waren, fuhr ich voraus. Im ersten Jahr war die Abfahrt in Richtung E70 noch eine echte Herausforderung, nicht viel besser zu fahren als die Anfahrten aus der anderen Richtung. Im letzten Jahr hatten wir sie als sehr gut ausgebaute Schotterpiste kennengelernt. Allerdings in diesem Jahr waren wir überrascht, wie schnell hier der Verfall so eines Weges vor sich geht. Ich fuhr ja nun vorne weg und wollte sehr flott fahren, so ich solche Schotterwege sehr mag. Um so überraschter war ich, daß schon nach kurzem Stück mir eine Vollbremsung abverlangt wurde. Der Weg wurde plötzlich so schlecht, durchzogen von tiefen Längsrillen, damit hatte ich nicht gerechnet. Das wiederholte sich immer wieder und ich mußte immer wieder entweder die Geschwindigkeit drastisch reduzieren was nicht immer noch möglich war oder im Stehen besonders schlimmer Abschnitte überwinden. Alle die vom letzten Jahr noch den Weg kannten waren über den Zustand überrascht. Aber wir kamen alle heil unten an und so ging es entspannt den Rest des Weges über Asphalt, ein kurzes Stück direkt auf der E70 und dann wieder parallel zur E70 die restlichen Kilometer bis Slatina Timis. Damit war der Mittwoch auch geschafft.

 

Donnerstag fing körperlich sehr entspannt an, dafür wurde die Psyche strapaziert. Problem war mal wieder, daß wir am Vorabend nicht getankt hatten und an der Tankstelle im Ort gab es kein Benzin. Also fuhren wir weiter in Richtung Süden- aber auch die folgenden Tankstellen hatten keins. Immer wieder wurden wir abgewiesen und dann kam die letzte Möglichkeit- wenn diese auch kein Sprit mehr gehabt hätte, hätten wir umdrehen müssen, da ansonsten der Sprit für den Rückweg nicht ausgereicht hätte. Aber wir hatten Glück und konnten hier alle voll tanken. Nun waren wir schon weiter im Süden, als wir eigentlich hatten fahren wollen, bevor wir ins Gelände abbiegen wollten. Martin plante die Tour ein wenig um und fuhr vorneweg, da ich einerseits mich an die optischen Gegebenheiten des letzten Ortes erinnern konnte. Dort waren wir letztes Jahr aus dem Gelände auf die Straße gestoßen. Außerdem zeigte mein GPS auch die Richtung vom Checkpoint TUNNEL an. Ich fuhr also die paar Kilometer bis zum nächsten Ort vor und suchte hier einen Abzweig nach links. Eine der vielen Seitenstraßen bog ich ab und die Straße ging bis zu einer Mauer (hinter der Eisenbahnschienen lagen). Es gab aber die Möglichkeit noch vorher abzubiegen und ich war ziemlich gut gewesen, denn es gab gleich wieder einen Abzweig und wir unterquerten die Schienen und die neue Straße und kamen auf dem gewünschten Weg raus. Ab hier führte mich dann mein GPS immer in Richtung TUNNEL und schließlich, nach 2 Wegkorrekturen kamen wir auch am Tunnel an. Ich freute mich, war das doch das erste Mal, daß ich mit GPS einen Punkt erreicht hatte. Wir waren wieder auf der gleichen Seite wie im letzten Jahr, aber diesmal kam kein mystischer Dampf aus dem Tunnel. Es wurden Fotos gemacht und schließlich brachen wir zur Durchquerung auf. Das Wasser stand tiefer, aber alle kamen heil hindurch. Auf der anderen Seite gab es wieder einen Fotostopp und dann ging es weiter. Nun führte Martin wieder. Es ging über Wiesen, kleinste Bachdurchfahrten und steile, aber trockene Auffahrten. Man wunderte sich, kam man vom Tunnel hoch aus saftigem Grün, so war es hier richtig karg und sandig (fester Sand). Nach einer Pause an einem Hang ging es weiter und auf einmal änderte sich der Weg- er wurde sehr naß, riesige Pfützen, lange matschige Abschnitte- er war zwar nicht schwierig, aber mußte ständig auf der Hut sein, nicht doch mal zu tief ins Wasser einzutauchen oder im Schlamm weg zu rutschen. Als wir die Passage überwunden hatten, sah ich Leiterwagen mit vielen Kindern drauf. Für die 2 Plüschtiere, die heute zusätzlich zu meinem Hasen auf meine TT geschnallt hatte, waren das zu viele Kinder. Aber dann sah ich 2 Kinder abseits an einer abgezäunten Fläche mit ihren Eltern und Großeltern stehen. Sie winkten den vor mir fahrenden zu und so entschloß ich mich schnell zu ihnen rüber zu fahren und ihnen die Plüschtiere zu übergeben. So schauten etwas überrascht, als ich auf sie zügig zu fuhr. Ich parkte meine TT und stieg ab, den Motor ließ ich laufen, da sie schlecht ansprang. Ich fummelte die Gummibänder von den beiden Tieren ab und konnte mich dann erst wieder zu ihnen umdrehen- alle 6 schauten interessiert zu mir. In den Augen der Eltern konnte ich erkennen, daß sie jetzt verstanden hatten, was ich vor hatte. Ich ging die 3 Meter auf die Gruppe zu und reichte den beiden Mädchen die Plüschtiere. Sie wußten erst nicht, was sie machen sollten. Doch die Eltern und Großeltern ermunterten sie und so griffen sie nach den Tieren. Sie waren leicht erstarrt und konnten sich erst nach weiteren ermunternden Worten bedanken. Noch mehr Dank kam von den Eltern, die meine Hände schüttelten und SALUTE riefen. Ich freute mich und antwortet gleich und winkte noch mal, um dann auf meine TT zu klettern und den anderen, die davon nichts mitbekommen hatten, nach zu eilen. Ich winkte noch mal zurück, denn alle schauten und winkten mir nach. Das tat gut, die Kleinen hatten sich wirklich gefreut.

 

Freitag- wieder war die Woche wie im Fluge vergangen. Heute ging es nur bis 14:00 Uhr, aus den Erfahrungen der letzten Jahre bedeutete dies aber nicht, daß es leicht wird. Los ging es wie immer gleich nach dem Frühstück. Der erste Teil führte über Wege, die man zum Teil auch mit einem Dacia fahren konnte, wie man an einem parkenden PKW erkennen konnte. Aber es wurde feuchter und wie immer kam auch der Matsch. Und dann machte uns Martin klar, daß wir uns mehr nach rechts orientieren müssen. Problem war, daß es vom Weg aus recht steil hoch ging. Den ersten Weg nahmen wir nicht, der war steil und voller Steine und darauf Laub. Wir hofften auf Besserung. Den nächsten nahmen wir, er sah etwas besser aus. Aber er war doch sehr schwierig, es blieb eigentlich jeder hängen und manchen schafften es dann nur mit Hilfe. Ich war wieder der letzte, der sich an die Bezwingung machte. Zu spät sah ich, daß an einem sehr steilen Stück Wurzeln rausschauten. Durch den wenigen Schwung und die feuchten Wurzeln rutschte mit die TT hier hinten weg und leider bekam ich sie nicht so schnell zu fassen und konnte demzufolge auch nicht die Kupplung ziehen, so daß sie ausging. Auch nach unzähligen Versuchen bekam ich sie nicht wieder an- das Antreten war in der Stellung auch sehr schwierig, da es dort so schräg war, daß man sich kaum auf den Beinen halten konnte, und die TT sprang sowieso nicht so gut an in dieser Woche. Schließlich gab ich auf und ließ mich noch mal nach unten rollen. Ich schaffte es nur knapp sie durch das Rollen wieder zum Laufen zu bekommen- das Hinterrad bleit so schnell stehen, wenn man dann die Kupplung kommen läßt. Aber sie lief wieder. Also noch mal nach oben. Diesmal kam ich ein gutes Stück höher, aber auch da ging sie mir in einem schweren Abschnitt wieder aus. Und dann trat ich, ich war fix und fertig. Das Antreten ist anstrengender als die Bewältigung der Auffahrten und Hindernisse. Irgendwann lief sie wieder. Mittlerweile waren alle um mich rum, mit Fotoapparat und Kamera. Das letzte Stück fand ich nicht so schwer- noch ein kleiner Hänger und ich war durch- aber auch körperlich fertig. Dann ging es weiter. Wieder kam eine Auffahrt, in der sie mir auf Wurzel wegrutschte und ausging. Aber ich bekam sie an und auch den Rest der Auffahrt meisterten wir, trotzdem es so steil war, daß man gefühlvoll am Gas sein mußte, um nicht vorne abzuheben oder hinten weg zu rutschen. Aber schließlich waren wir alle oben. Der Rest des Tages war nicht mehr so schwer. Wir fuhren wieder auf die Anhöhe mit der Auffahrt über die Wiese, von der man die tolle Aussicht hat. Die noch nicht oben waren, hatten etwas Respekt vor der doch sehr steilen Auffahrt, aber mit ein bißchen Schwung kamen alle ohne Probleme oben an. Die Aussicht war wieder toll. Ich war etwas sachte unterwegs, da ich schon vorher gemerkt hatte, daß meine Hinterradbremse nicht mehr richtig funktionierte. Ich mußte voll, am besten mit dem Hacken, drauftreten, dann blockierte sie aber und löste nicht mehr. Da war der Bremsgriff wieder verbogen durch die Stürze. Ich hatte die Bremse hinten also nur für den Notfall. Aber es ging alles gut und ich kam gut mit den anderen wieder im Lager an. Hier lud ich mit Torsten alle noch verbliebenen Plüschtiere auf und fuhr in Slatina Timis ans andere Ende des Dorfes, wo wir in den Tagen davor Kinder gesehen hatten. Hier fuhren wir hin und es waren reichlich Kinder da, allerdings größtenteils Zigeunerkinder, die etwas distanzlos und fordernd auftraten, da wir nicht für jedes etwas bei hatten. Wir gaben den Kleinsten bevorzugt, Torsten hatte noch ein paar süße Sachen. Als alles verteilt war, fuhren auch wir ins Lager und nun war es wirklich vorbei. Nun war faulenzen und packen angesagt. Doch wir hatten Zeit, das Wetter war gut und alle waren heil geblieben. Werner machte sein Faß Bier auf, die anderen halfen ihm fleißig bei der Leerung. Das Zusammenpacken mag ich immer nicht so. Da merkt man erst mal, was man alle bei hatte. Das muß alles wieder verstaut werden, aber so, daß man noch eine Nacht im Bus schlafen kann. Das Motorrad muß wieder auf den Träger, die Plane zusammen gepackt werden. Schließlich war das aber alle erledigt und wir saßen gemütlich zusammen. Dann gab es das letzte Abendbrot, im Anschluß die Siegerehrung. Die Teilnehmerzahl war recht überschaubar gewesen und so war auch die Veranstaltung in einem überschaubaren Rahmen. Wir waren diesmal nicht so gut, da die anderen Teams, die vor uns plaziert waren, alle an der Donau gewesen waren. Aber wichtig für uns war ja nicht die Topplazierung in der Woche sondern der Spaß. Und daß man gegen Teams, die an der Donau waren, keine Chance hat, war uns ja bekannt. Der Abend ging feucht und fröhlich zu Ende.

 

Sonnabend gab es etwas früher Frühstück. Torsten und ich machten uns zusammen auf den Weg, da wir ohne Hänge flotter unterwegs waren, als die anderen beiden Fahrzeuge mit ihren Hängern. Wir kamen gut durch, ich fuhr wieder vorne. An der Tankstelle holten wir uns wieder Kaffee, der ist da einfach lecker. Dann ging es bis die Verkaufsstände kamen, an denen Bauern an der Straße Gemüse und Obst verkauften. Wir luden beide unsere Busse voll. Ich kaufte 25kg Kartoffeln, reichlich Tomaten, Paprika, Pfirsiche und Melone. Dann ging es weiter bis nach Ungarn. Die Grenze überwanden wir schnell und nach Szeged hielten wir dann wieder zum Tanken. Nach Budapest trennten wir uns dann, Torten hatte eine Entzündung im Auge und wollte mal eine Runde schlafen und dann etwas zügiger fahren. Also sagten wir Tschüß und so war ich alleine auf Tour. Ich kam bis Wien gut voran, stand dann aber hier eine Weile im Stau. Als der vorbei war, ging es aber flott voran und ich kam gut zu Hause an, wo Regina überrascht war, daß ich schon da war.

 

Sonntag räumte ich den Bus aus und damit war auch dieser Urlaub, auf den ich mich immer das ganze Jahr freue, vorbei.