Internationales KLE-Treffen in der Toskana

 

Mein Motorrad kam nicht in den Bus sondern bei Frank auf den Hänger. So hatte ich mein Bett auch gleich dabei und konnte es gleich fertig einrichten. Da ich mit meinem Bus fuhr, mußte ich nicht erst Zelt und Luftmatratze usw. mitnehmen. Freitag vormittags fuhr Frank mit seinem Bus und seinen beiden Mitstreitern zum Ort des Treffens. Dirk und der andere Frank- Tuborg fuhren mit ihren KLEs. Regina und ich machten uns noch einen schönen Tag auf dem Platz, da ich erst nach dem Kaffee rüber fahren wollte. Ich packte nach dem Frühstück meinen Bus fertig, wir aßen zusammen Mittag, machten ein Mittagsschläfchen, tranken Kaffee und nach einem letzten Gang zu Toilette (großes Geschäft- die Sanitärbedingungen waren nicht so toll beim Treffen, wie wir gestern gesehen hatten) und Dusche- dann fuhr ich kurz nach 16:00 Uhr los. Kurz nach 17:00 Uhr hatte ich die 40 km zurück gelegt- einmal vielleicht noch etwas Schein gehabt, da ich an einer Unfallstelle vorbei kam, an der ein Auto auf meiner Fahrbahnseite auf dem Kopf lag- es war vorher auf unser Seite in eine Mauer eingeschlagen- Glück muß man haben. Dort angekommen wurde ich gleich von Frank- Tuborg und Dirk auf einen anderen Platz geschickt, da wir nicht auf dem Platz, den wir uns schon angeschaut hatten, mit unseren Autos stehen dürfen. Also fuhr ich erst mal zu dem 300m entfernten Platz und stellte mich dort mit hin. Hier war schon Frank, die beiden Zelte von seinen Mitfahrern und ein Wohnmobil, in dem 2 Italienerinnen wohnten- Mutter mit Tochter. Beider fuhren auch Motorrad- Honda Afrika Twin und Suzuki DR 350. In der Nacht kam noch ein Italiener mit einem weiteren Wohnmobil dazu, der mit den beiden Frauen sehr eng vertraut war. Mit ihnen hatten wir in der Folgezeit noch sehr viel Spaß, da der Mann und die Tochter nur irgendwelchen Blödsinn machten. Ich fuhr dann erst mal mit der KLE rüber zum Platz und konnte mitverfolgen, wie immer mehr Teilnehmer des Treffens eintrafen. Leider fing es zwischenzeitlich für eine Stunde mal kräftig an zu regnen. Als Begrüßung bekam jeder eine Büchse Bier. Aber ansonsten war es das schon. Es gab leider nichts zu sitzen, trotz interessanter Gespräche mit den Neuankömmlingen tat mit bald alles weh, ich mag und kann nicht so lange stehen. 2 mal fuhren wir mal wieder zu dem Platz, an dem unsere Fahrzeuge standen und erholten uns auf unseren Stühlen. Irgendwann, es ging mittlerweile auf 21:00 Uhr zu, gingen wir alle hoch zu der Gaststätte. Hier waren die überdachten Tische mittlerweile eingedeckt und damit konnten wir uns mal setzen und auf etwas zum Essen hoffen. Das dauert zwar noch ein Weile und jetzt tat eher der Hintern weh, da die Bänke fest eingelassen in den Boden, noch viel schmaler als bayrische Bierzeltgarnituren waren. Es tat halt mal was anderes weh. Rot- und Weißwein standen in Karaffen auf dem Tisch, ebenso wie trockenes Weißbrot, was aber nach nichts schmeckte. Ich trank etwas Wein und hoffte weiter auf was Eßbares- wie gut daß ich nachmittags noch mit Regina was zum Kaffee gegessen hatte. Uns gegenüber saß ein kroatisches Pärchen, mit denen man sich etwas auf englisch unterhalten konnte und- naja, der weibliche Teil der Beiden war nicht erst durch vermehrten Konsum des Weins lecker anzusehen. Endlich gab es was zu essen- Pasta mit leichter Tomatensoße und ein bißchen Fleisch drin. Ich klärte die um mich rum mit Heißhunger in sich stopfenden Mitesser erst mal auf, daß es in Italien Pasta als Vorspeise gibt und sie sich noch Platz lassen sollen für die eigentliche Hauptspeise. Sie glaubten mir auch auf die Gefahr hin, daß ich vielleicht doch nicht recht habe und sie dadurch, wenn es nichts mehr gibt, nicht satt werden- aber es gab noch etwas. Es war eine Art Gulasch mit Weißbrot. Das Gulasch war ungemein kräftig gewürzt- nicht versalzen oder auf eine andere Art zu intensiv, einfach nur sehr intensiv- ohne Brot (was ja praktisch geschmacklos war) hätte ich es nicht runter bekommen, aber in Kombination von beiden war es sehr gut. So ging dann das Essen vorbei und im Anschluß mußten wir noch mal 20,-€ zahlen für das morgige Mittag und Abendessen. Dann gab es die T-Shirts zum Treffen und damit war für den Tag alles erledigt und wir gingen ins Bett. Auf dem Platz herrschte absolute Ruhe und Finsternis. Ich konnte bequem in meinem Bus schlafen, die Temperaturen waren angenehm.

 

Samstag sollte es schon um 09:00 Uhr losgehen. Ab 08:00 Uhr gab es Frühstück, für uns auf dem kleinen Platz kein Problem, wir waren alle schon früher wach. Zum Frühstück ging es in die Gaststätte, wo wir den Abend vorher gegessen hatten. Allerdings war diesmal nicht schon eingedeckt. Man konnte sich einen Kaffee oder Cappuccino oder ... bestellen, dann hieß es warten. Nach einiger Zeit hatte der Wirt süße Gebäckteile fertig. Da er aber nur einen sehr kleinen Ofen hatte, in dem er sie fertig machte, mußten wir uns die teilen, so daß jeder schon mal was zum beißen hatte. Eine 2. Runde Kaffee war schneller da und irgendwann kam auch Nachschlag an Gebäck. Wieder zurück auf dem Platz zogen wir uns an und waren pünktlich kurz vor 09:00 Uhr am Treffpunkt. Bis dann alle da waren hatten wir 09:30 Uhr. Nun wurde erst Mal Aufstellung genommen um Gruppenfotos zu machen. Dann, mittlerweile war es fast 10:00 Uhr, ging es in 2 Gruppen los. Ich fuhr bei der Geländegruppe mit und versuchte gleich von Anfang an möglichst weit vorne einen Platz zu halten. Das war auch im weiteren Verlauf des Tages immer wieder ein Kampf möglichst als 2. oder 3. zu fahren. Immer wieder versuchten Italiener sich nach Pausen vor mich zu schieben. Das hätte mich ja eigentlich nicht weiter gestört, aber die konnten im Gelände und auch auf der Straße nicht so gut fahren. Sogar einer mit einer TT war dabei, aber der fuhr auch sehr schlecht bzw. sehr langsam. Ich war immer wieder schnell vorbei, aber es nervte doch ein wenig. Ruckzuck war der Tourenguide vorne weg, der legte ein ordentliches Tempo vor, so machte es mir auch Spaß. Aber mit den Spaßbremsen vor einem ...- Frank, der vor oder hinter mir fuhr, und ich hatten sie immer, wenn es ihnen gelang sich nach vorne zu drängeln, schnell wieder hinter uns gelassen. Wie gesagt, wenn die vernünftig gefahren wären, hätten wir ja kein Problem gehabt weiter hinten zu fahren, aber nach ihrem Fahrkönnen gehörten sie eher in die Krabbelgruppe und die fuhr weiter hinten, konnten bei weitem nicht das Tempo des Führers mitgehen.

 

Aber so ging es dahin, ein paar kleine Pausen wurden gemacht, eine davon mußte nach einer Miniflußdurchfahrt gemacht werden, da es dort welche übertrieben hatten und ihr Moped etwas zu naß geworden war. Ein weiterer Pausenort war an einer Anhöhe, dort hatte man gute Aussicht auf die schöne Landschaft der Toskana. Die Wege waren oft sehr staubig- auch in dieser Beziehung war es ein Vorteil relativ weit vorne zu fahren. Kurz vor der Mittagspause machte wir Halt an einem schattigen Platz. Hier gab es einen Wasserhahn der eine Quelle anzapfte. Die ersten Minuten war das Wasser sehr warm, erst nach Minuten wurde es kälter und taugte zum Erfrischen und Trinken. Von diesem Halt war es nicht mehr weit zur Mittagspause. Hierfür hielten wir an einem Platz im Wald, wo ausreichend Bänke und Tische fest verankert waren, so daß alle Platz zum Sitzen fanden. Hier traf kurz nach uns die andere Gruppe ein und zusammen machten wir die Mittagspause und konnten von unseren Erlebnissen berichten. Wenn ich den Erzählungen der anderen Gruppe so folgte, war ich mir sehr sicher, daß ich in der richtigen Gruppe fuhr. Die Straßengruppe machte sehr viel mehr Pausen- zum Landschaft betrachten und Fotos machen- und hatte auch so ein recht ruhiges Tempo auf der Straße. Man muß zwar nicht rasen, gerade in großen Gruppen, aber flott fahren muß schon sein, sonst macht es mir keinen Spaß! Die Gruppen waren nach meinem Verständnis auch beide viel zu groß. Zum Mittag hatten die Italiener für jeden eine Tüte besorgt, darin 2 große Brötchen mit 2 verschieden Belägen, 1 Apfel und eine Flasche Trinken. Das war ausreichend und man hätte sich hinterher nur noch einen Cappuccino gewünscht.

 

Schließlich ging es weiter, nun als eine Riesengruppe. Ich konnte wieder meinen 2. Platz behaupten - vor mir nur der Tourenguide. Viele kleinen kurvige Straßen- es machte richtig Spaß. Die waren jetzt so ganz nach meinem Geschmack, mein Vormann ließ es so richtig flott angehen. Ab und zu mußten wir warten, daß die Gruppe wieder zusammen kam- es waren aber eigentlich auch zu viel um in einer großen Gruppe zu fahren- über 30 Maschinen. Ziel für den Nachmittag war der höchste Punkt in der Umgebung. Dort war ein richtiges Touristenzentrum, mit Kaffees und Aussichtsplattform. Nach einer Kaffeepause sollte es zu einem Thermalbad gehen. Unsere Gruppe- Frank, Tuborg (auch ein Frank), Spätbremser und ich- sowie eine italienische Gruppe (unsere Nachbarn vom Schlafplatz) machten uns dafür lieber auf den Rückweg, der noch mal ca. 40 km betrug. Durch die überschaubare Größe der Gruppe kamen wir gut voran, das machte noch mal richtig Spaß in so einer kleinen Gruppe zügig kleine kurvige Straße zu fahren. Die anderen machten noch einen Abstecher zu dem Thermalbad und kamen dann viel später als unsere Gruppe wieder auf dem Gelände des Treffens an. Da hatten wir uns schon erholt und das schöne Wetter genossen. Die italienischen Schlafnachbarn wurden zum Bier eingeladen, sie stellten dafür was zu knabbern und Käse und Wurst auf den Tisch.

 

Irgendwann kamen dann ein paar Kroaten mit einer KLE vorbei, die ein Problem hatte. Bei ihr ging das Licht nicht mehr, nur Standlicht. Wir kamen mit unserem Reparaturhandbuch auch nicht weiter, da es sich um ein neues Baujahr handelte, die Dauerlicht hat und keinen Lichtschalter mehr. Es mußte sich also um ein defektes Relais handeln- damit kamen wir nicht weiter. Einer hatte die Idee das Abblendlicht so an zu klemmen, daß es immer sobald die Zündung an ist, auch brennt. Damit hat er die Möglichkeit bis nach Hause (Kroatien ist ja ein Stück weg) zu kommen. Das schafften wir bis kurz vor dem Dunkelwerden.

 

Gegen 20:00 Uhr machten wir uns von unserem Schlafplatz auf den Weg zur Gaststätte zum Essen. Es war wieder eingedeckt und diesmal gab es früher als am Vortag was zu essen. Die Mengen waren für deutsche Verhältnisse überschaubar, aber aufgrund der Dauer des Essens und des dazu getrunkenen Weins ausreichend. Leider konnte man sich in die Gespräche der Italiener nicht so einklinken (die saßen in meiner Nähe), aber es war interessant sie zu beobachten- sie redeten SEHR viel und angeregt, aßen zwischendurch immer wieder was und tranken was- anders als bei Deutschen, die erst mal das Essen zügig ins sich schieben und dann erst zum gemütlichen Teil übergehen. Der Abend wurde lang, Unterhaltungen unserer Forumsleute mit den Kroaten auf englisch konnte ich folgen und ab und zu reichte auch mein englisch aus, um mich ins Gespräch einzubringen. Gegen Mittelnacht war dann die nötige Bettschwere erreicht.

 

Sonntag waren wir um kurz nach 7 schon alle auf den Beinen. Die Motorräder mußten fertig eingepackt werden, alles zusammen gesucht und verstaut werden. Dann ging es zum Frühstück. Diesmal war der Wirt etwas besser vorbereitet, Kaffee bekam man schneller und die Gebäckstückchen waren auch schnell verfügbar. Nach Abschluß des Frühstücks war es soweit, daß man sich verabschieden mußte. Viele Hände wurden gedrückt, gute Fahrt gewünscht- und man verabredete sich für auf alle Fälle auch im nächsten Jahr auf ein Treffen. Dann war alles erledigt und ich machte mich mit meinem Bus, den ich gleich mit zur Gaststätte genommen hatte, auf die Rückreise zu Regina.