Himmelfahrt 2016- Tour Bodensee- Schwarzwald

 

 

 

07:45 Uhr und nun halte ich doch an, mir ist es an den Händen zu kalt, ich ziehe die warmen Winterhandschuhe an. Ich bin jetzt schon eine gute halbe Stunde unterwegs und es wird nicht so richtig wärmer. Es war schon bei der Abfahrt noch recht kalt und ist bisher nicht wärmer- eher kälter geworden. Um 05:00 Uhr war ich wieder mal wach, hätte eigentlich aufstehen können. Aber ich blieb im Bett und schlief auch noch mal ein. Um kurz nach sechs stand ich dann auf und machte mich fertig. 07:15 Uhr rollte ich los. Ich wollte heute bis in die Nähe von NIEDERESCHACH, dem Hauptsitz von Touratech, einem Anbieter von hochwertigem Motorradzubehör, der hochwertige, aber auch teure Produkte anbietet. Da ich noch nie am Bodensee war, wollte ich diesem auf der Hinfahrt von Osten aus auf der Nordseite abfahren. Dadurch verlängert sich meine Anreise von 300 km auf 500, aber das Wetter soll sehr gut werden und da ich immer sehr früh losfahre, ist diese Strecke locker zu schaffen.

 

Mit warmen Händen bin ich dann bald durch Eichstätt hindurch. Nächstes größeres Ziel ist Augsburg. Hier komme ich direkt durch die Stadt. Da ich hier noch nie war, akzeptiere ich die vorgegebene Routenführung vom Navi. Wenn man nicht ständig an roten Ampeln hätte stehen müssen, wäre es auch recht flott gegangen. So bin ich froh, als ich dann doch die Stadtgrenze hinter mir lasse. Es dauert dann nicht mehr so lange und ich sehe zum ersten Mal an diesem Tag die schneebedeckten Berge. Der Anblick ist immer wieder toll.

 

Mein nächstes Ziel ist Obermaiselstein. Ab hier sollte es laut der Karte eine kurvige Straße nach BALDERSCHWANG geben. Und so war es auch. Diese Strecke ist der RIEDBERGPASS. Diese Strecke ist richtig schön zu fahren- ständig volle Schräglage nach rechts und links, sehr guter Straßenzustand (neu gemacht) und fast kein Autoverkehr durch den man im Kurvenrausch behindert wird. Obwohl der Paß nur ca. 1400 m hoch ist, war bei der Auffahrt neben der Straße noch viel Schnee, der nach der Paßhöhe verschwand. So könnte es weiter gehen. Ging es aber nicht, die Straße wurde wieder „normal“, aber man hatte schöne Aussicht auf die umliegenden Berge.

 

Im weiteren Verlauf kam ich nach Österreich, wo leider mein Navi keine Daten hatte, so daß ich mich an die Wegweiser halten mußte. In der Nähe des Bodensees machte dann auch das Fahren nicht mehr so viel Spaß, da die Straßen immer voller wurden. Auf den See konnte ich auch nur wenig schauen, weil man entweder nicht in unmittelbarer Nähe vom See war oder der Verkehr meine Aufmerksamkeit erforderte. Diese Ecke vom See muß man an einem ruhigeren Tag erkunden, heute, am Feiertag war Unmassen unterwegs- wobei ich noch Glück hatte, da in die Gegenrichtung viel mehr Stau war. Schließlich war ich wieder auf etwas ruhigeren Straßen unterwegs und machte dann erst mal eine Pause, in der ich was aus meinem Vorrat aß.

 

IMMENSTAAD am Bodensee hieß mein nächstes Ziel. Da hatte ich mir einen schönen Ort als Zwischenziel ausgesucht. Es gab eine kleine Halbinsel am Ortszentrum. Hier hielt ich und holte mir ein Eis. Damit setzte ich mich an das Wasser und genoß die Aussicht auf den See und die Berge. Die Sonne schien kräftig, der Wind war hier auch nicht so stark wie auf der Fahrt, so daß es sehr warm war. Das Eis war alle, ein paar Bilder als Erinnerung und dann ging es weiter- der Fahrtwind sorgte dann wieder für angenehme Temperaturen.

 

Nun konnte ich mein eigentliches Ziel in mein Navi eingeben und irgendwie war mir die Ankunftszeit zu früh. Was soll ich schon 15:00 Uhr im Hotel? Also bog ich immer wieder von der angezeigten Strecke ab und kam so auf kleine und kleinste Straßen, die noch mal richtig Spaß machten. In STOCKACH machte ich auf dem Marktplatz noch eine weitere Pause und trank in einem italienischen Eiskaffee einen Cappuccino und eine Cola. Der Cappuccino schmeckte fast so gut wie in Südtirol und ich genoß ihn in der Sonne.

 

Gegen 16:30 Uhr war es dann doch soweit und ich traf an meiner Unterkunft- „Haus Gisela“ in Bad Dürrheim ein. Ich bezog mein Zimmer, parkte mein Motorrad in einer Garage, die ich kostenlos zu Verfügung gestellt bekam. Beim Gespräch mit dem Chef des Hauses stellte sich heraus, daß er auch viel Motorrad fährt- und so entwickelte sich noch eine etwas länger dauernde Unterhaltung. Am nächsten Tag bekam ich auch heraus, warum wir uns so gut verstanden- er stammt eigentlich aus Berlin und mit denen kann ich immer besonders gut.

 

Nach dem Auspacken, Duschen und ein bißchen erholen ging ich zum Abendbrot. Ich hatte in unmittelbarer Nähe 3 Varianten zur Auswahl- italienisch, deutsch und griechisch. Ich wählte den Griechen und ließ es mir dort gut gehen. Gegen 19:45 Uhr war ich wieder zurück und dann gab es nur noch ein Telefonat mir Regina. Ich erzählte ihr wie es mir am Tage ergangen war und dann vereinbarten wir, daß wir beide heute abend den gleichen Sender schauen, denn dort lief der 2. Teil zu einem Film der Vorwoche.

 

Am Freitag nach Himmelfahrt haben wir in der Firma immer Brückentag. Somit konnte ich überhaupt diese Tour an Himmelfahrt machen- und somit heute zurück fahren. Ich war um 08:00 Uhr zum Frühstück, um 08:45 Uhr rollte ich los. Als erstes ging es nach NIEDERESCHACH zu Touratech. Das ist nur 15 Minuten entfernt. Kurz nach 9 kam ich dort an. Ich hatte vom Hauptsitz etwas anderes erwartet, mir war das alles zu düster. Für meine Transalp fand ich auch nichts direkt in der Auslage, Preise waren auf vielen Artikeln nicht vorhanden- irgendwie war ich doch ein wenig enttäuscht vom ganzen. Ich fand dann noch 2 Karten für meine Rundreise und war somit 09:30 Uhr wieder auf dem Motorrad in Richtung Heimat. Es war wieder sehr sonnig, nicht so kalt wie am letzten Morgen, dafür ging ein sehr kräftiger Wind. Ich ließ mich von meinem Navi führen und kam durch einige Orte, die man schon mal gehört hatte. Durch Ulm wollte ich nicht durch und bog einfach von der Route ab. Dafür kam ich durch andere Städte, die verstopft waren. Außerdem mußte man mächtig aufpassen, weil in Baden- Württemberg viele stationäre Blitzer in den Ortschaften stehen. Es ging nicht so flott voran, aber ich hatte Zeit und schaute mich an den vielen Ampeln, die den Verkehr ausbremsten, in den Ortschaften um. Ich kam einige schöne Straßen entlang bis ich schließlich in DONAUWÖRTH rauskam. Hier fuhr ich dann die B 2 in Richtung Nürnberg, die ich früher bei meiner Apothekentour so oft gefahren war. Irgendwann bog ich dann aber ab und nahm einen Teil des Altmühltals mit. Gegen 14:45 Uhr kam ich zuhause an.

 

Damit hatte ich wieder ordentlich Kilometer geschafft- 900 km an 2 Tagen und ganz viele neue Gegenden kennengelernt. Da das Wetter auch sehr gut war, hat das viel Spaß gemacht.