Ostern 2019

Die Wetterprognose zu Ostern versprach sommerliche Temperaturen. Nachdem auch der Wetterbericht knapp 2 Wochen vor Reisebeginn nichts Gegenteiliges sagte, buchte ich eine Unterkunft in Österreich. Hierbei hatte ich einen echten Glückgriff getätigt, wie sich bei unserem Aufenthalt herausstellte.

Karfreitag ging es gegen 09:00 Uhr los. Die Strecken an diesen 4 Tagen hatte ich mir erstmalig von der Webseite kurviger.de planen lassen und dann für jeden Tag den fertigen Track auf mein Navi überspielt. Wir machten gut Strecke und kamen auf ausgesprochen schönen und kurvigen Straßen unserem 1. Zwischenziel Bayerisch Eisenstein immer näher. Im Bayerischen Wald waren wir noch nicht oft unterwegs, aber dort werden wir sicher bald mal wieder hin fahren.

 

Zur Mittagszeit lud uns eine Wirtschaft in Lohberghütte zum Verweilen ein, sie heißt Zum Wastl. Wir entschieden uns beide für eine Currywurst mit Pommes, die sehr groß war und gut schmeckte. Der Vorteil an dieser Gaststätte ist, daß sie eine eigene Metzgerei dabei haben. Da sie auch Zimmer vermieten, werden wir hier auch mal bei einer Wochenendtour übernachten- 22 Euro mit Frühstück, 30 mit Halbpension sind sehr gut.

Gut gesättigt ging es weiter. Wir streiften das 1. Zwischenziel und von da an ging es durch den tiefsten Bayerischen Wald immer entlang der tschechischen Grenze. Trotz der kleinen kurvigen Straßen machten wir gut Strecke und kamen der Grenze zu Österreich schnell näher.

 

Da wir gut in der Zeit lagen und ich unsere Ankunft in der Ferienwohnung erst zwischen 17:00 und 18:00 Uhr angemeldet hatte, versuchten wir eine Auffahrt zum Plöckenstein, der höchsten Erhebung des Mühlviertels, zu finden.

Diese Auffahrt fanden wir zwar nicht, aber dafür andere schöne Straßen. Auch ein kurzer Ausflug in die benachbarte tschechische Republik gab die Strecke her. Hier drehten wir aber um, die Zeit für den nachmittäglichen Kaffee war heran. Dafür fanden wir auch eine tolle Lokalität- in der Böhmerwald Arena machten wir die anstehende Pause. Ein Hotel der gehobenen Klasse, aber eine schöne Terrasse, auf der man im Schatten sitzen konnte. Die Speisekarte gab österreichische Leckereien zur Auswahl, der Kaffee schmeckte gut.

Wir kamen mit den Tischnachbarn ins Gespräch und sie gaben uns den Tip die Straße weiter zu fahren. Dort kommen 2 Aussichtstürme, von denen man einmal zur Moldau und zum anderen zu den Alpen schauen könnte. Die Türme hatte sie nicht erwähnt, sondern nur von Aussichtspunkten gesprochen- die Türme waren uns, beide nicht so höhentauglich, zu frei gebaut bei den Treppen und der Plattform- so entschieden wir uns nicht hoch zu steigen. Außerdem waren wir beide doch schon ein wenig müde, nach dem langen Tag auf dem Motorrad.

So machten wir uns weiter auf den Weg. Ziel war Sankt Johann am Wimberg die Naturoase Mühlviertel (https://www.booking.com/hotel/at/naturoase-muhlviertel.de.html). Nach nochmals super kurvigen Strecken mit viel Fahrspaß kamen wir 17:30 Uhr dort an. Wir packten aus und waren von der Ausstattung der Wohnung sehr begeistert- den Standard haben wir zu Hause nicht. Kurz nachdem wir das wichtigste ausgepackt hatten, kamen die Vermieter und begrüßten uns sehr nett. Wir fühlten uns sehr willkommen und genossen den Rest des Abends beim Abendbrot im Freien.

Oster- Sonnabend fuhr ich erst mal nach Sankt Peter am Wimberg Brötchen kaufen. Den Bäcker fand ich gleich, aber da dort ca. 10 Leute schon außen anstanden, fuhr ich zum Spar-Supermarkt. Hier waren die Brötchen auch gerade fertig gebacken worden und so war ich schnell wieder zurück. Regina war auch schon aufgestanden und hatte Frühstück vorbereitet. 15 Minuten nach 08:00 Uhr saßen wir wieder draußen an unserem Tisch und konnten die Wärme der aufgehenden Sonne genießen.

Das Frühstück dehnten wir länger aus als üblich, auch weil wir uns mit dem Vermieter gut unterhielten. Erst kurz vor 11:00 Uhr machten wir uns auf, um die geplante Tour anzugehen. Mein Plan war es heute den Lipno-Stausee östlich zu tangieren und dann weiter zu den Städten Český Krumlov und České Budějovice zu fahren, irgendwo eine Mittagspause zu machen und dann wieder nach Österreich am Abend zurück zu kehren.

 

Los ging es in Richtung tschechische Grenze. Der Track, wieder über die eingangs erwähnte Internetseite geplant, schlängelte sich über schmale und schmalste Straßen. Auf einmal standen wir an der Grenze und auf tschechischer Seite hatten sie ein Schild aufgestellt, das keine motorisierten Fahrzeuge durchfahren dürften. Fahrradfahrer wären ok- die Ausführungen in tschechischer Sprache unter dem Schild konnte ich nicht übersetzen. Wieder zurück und wahrscheinlich einen großen Umweg machen oder einfach durchfahren? Schließlich waren wir ja auch nur ein Zweirad. Es war weit und breit kein Fahrrad zu sehen und so fuhr ich einfach durch. Nur 200- 300m und wir waren wieder legal unterwegs. 

Eine ganz kleine Straße führte uns runter an den See. Da wir noch kein tschechisches Geld hatten, probierte ich die Fähre nicht aus. Wir umfuhren den Teil des Sees bis zu einer Staumauer und dann auf der anderen Seeseite wieder zurück. In einer Stadt holte ich an einem Geldautomaten die Landeswährung. Weiter ging es über tolle Straßen, die wieder kaum befahren waren. Durch Český Krumlov fuhren wir kurz, aber hatten beide keine Lust ins Zentrum zu laufen.

Da so langsam Mittagshunger aufkam suchten wir eine Möglichkeit etwas zu essen. Fündig wurden wir hier: Holkov 37, 382 32 Velešín, Tschechien in der Pension Libra (https://pension-libra.business.site/?utm_source=gmb&utm_medium=referral). Das Essen war sehr gut und wir genossen das tolle Wetter. 

Anschließend ging es weiter nach České Budějovice. Aber auch hier fuhren wir nur durch und anstatt in der Wärme mit unseren Motorradklamotten die Stadt zu erforschen- genossen wir lieber die schönen Strecken durch die Landschaft.

Einen kurzen Stop legten wir ein, als in einer kleinen Stadt ein Softeis- Schild stand. Das lieben wir beide und so konnten wir in diesem Jahr unser erstes Softeis genießen.

Da ich so langsam man tanken mußte, verließ ich meinen Track (der war so eingestellt, daß er möglichst Städte umgeht) und fuhr einige Kilometer große Straße bis zur Tankstelle. Nachdem wir wieder für die nächsten 350km Kraftstoff im Tank hatten, ging es weiter.

Eigentlich hätte mein Track mich über den Stausee mit einer Fähre geführt. Aber aus irgendeinem Grund fuhr dort keine Fähre- vielleicht ist es noch zu früh im Jahr? So mußte ich diesmal westlich den See umfahren Und eigentlich war das sogar gut so, weil die Straße die jetzt folgte, war wieder vom allerfeinsten. Kurvig, hügelig- man konnte so richtig schön Kurven schwingen. Auf der anderen Seite vom See dann genau das Gegenteil- schmale Straße mitten durch den Wald mit schlechtem Asphalt und Baumfällarbeiten. Also genau das Gegenteil der anderen Seite. Aber auch so was mag ich ja- der See bzw. die Strecken die um ihn herum führen haben so viele Facetten.

 

Wir kamen wieder auf unserem eigentlichen Track an und schon bald merkte ich, diese Strecke kenne ich doch! Das war die Strecke vom Vortag und wir kamen wieder am Hotel Böhmerwald Arena an. Wir wußten was uns erwartet und ließen uns die leckeren Sachen schmecken. Der Weg nach Hause war dann wie am Vortage in knapp einer Stunde erledigt.

Oster- Sonntag mußte ich nicht erst zum Bäcker- dieser hatte heute zu und so hatte ich am Vortage genug gekauft. Auf diese Brötchenreserve mußten wir aber gar nicht zurück greifen, da wir vom Vermieterehepaar ein paar Stückchen Ostergebäck geschenkt bekommen hatten. Die aßen wir dann zum morgendlichen Kaffee und Tee.

Das Wetter war wieder top und pünktlich zum Beginn unseres Frühstückes konnte die Sonne uns wärmen. Diesmal aber nicht so lange, ca. 1 Stunde früher kamen wir heute los. Der Track sollte uns heute bis zum Stausee und dann östlich weiter führen. Der Rückweg würde uns durch das Waldviertel führen.

Wieder nahmen wir kleine und kleinste kurvige und hügelige Straßen und kamen am Stausee an. Von dort weiter Richtung Osten, in einer kleinen Stadt Mittag essen und dann weiter. 

Die Zeit verging und die Straßen mit ihren vielen Kurven nahmen kein Ende. Wieder zurück in Österreich kehrten wir zum Kaffee beim Steinschildwirt ein. Hier gab es leckeren Nußkuchen, Kaffee und Tee. Mich überrascht immer wieder die lockere Stimmung in Österreich, man kam recht schnell mit den anderen Gästen ins Gespräch.

 

Nach Hause war es dann nicht mehr so lang und da es noch nicht so spät wie am Vortage war, konnten wir die Ferienwohnung bzw. die ganze Anlage des Bauernhauses mitten im Wald genießen. So nahm auch der 2. Tourentag in der Gegend sein Ende.

Oster- Montag mußten wir wieder nach Hause. 10:15 Uhr verabschiedeten wir uns von unseren Vermietern und „drohten“ ihnen damit, daß wir uns nicht das letzte Mal hier gesehen haben.

Dann ging es los. Die Tour heute hatte ich so geplant, daß wir bis hinter Passau, was nur eine reichliche Stunde entfernt liegt, schöne kleine Straßen fahren würden. Auch diesmal wurden wir auf neuen Strecken geführt, die sich an der Anzahl der Kurven zu überbieten versuchten.

In Vilshofen an der Donau stießen wir auf die B8, der wir dann bis nach Hause folgten. Zwischendurch gab es noch ein Mittag. Ansonsten waren wir beide überrascht, wie flott wir auf der gut ausgebauten Bundesstraße voran kamen. Gerade für uns, die wir Autobahn mit dem Motorrad überhaupt nicht mögen, eine gute Alternative. Nur Regensburg umgingen wir auf der Autobahn- Neutraubling rauf, Nittendorf wieder runter.

 

So kamen wir nach 5,5 Stunden zu Hause an. Nach insgesamt 1230km an den 4 Tagen fiel unser Resümee sehr positiv aus. Wetter super, tolle Strecken, nette Leute, feinste Unterkunft und leckeren Essen- alles richtig gemacht!

Die Tracks der Tour zum Download:

Anfahrt von zu Hause bis zur Grenze nach Österreich
Zwischenziel Bayerisch Eisenstein
O19-Ö-AF-DT.gpx
GPS eXchange Datei 75.4 KB
Von der Grenze bis zum Ziel
O19-Ö-AF-Ö1.gpx
GPS eXchange Datei 49.5 KB
Tagestour 1
O19-Ö-T2-Budweis.gpx
GPS eXchange Datei 74.7 KB
Tagestour 2
O19-Ö-T3-CZ-Ö.gpx
GPS eXchange Datei 76.5 KB