Zu Pfingsten stand schon die nächste Reise an, da ich Pfingsten immer in den Dolomiten bin. Regina wollte eigentlich mitkommen, aber da die Aussichten für das Wetter sehr schlecht waren, fuhr ich doch alleine. Ich arbeitete am Freitag bis 19:00 Uhr bei Europcar und fuhr dann los. Erst noch bei Louis vorbei, dann 20:00 Uhr ging es los. 02:00 Uhr war ich auf dem Würzjoch, schlief bis 07:00 Uhr und machte mich dann auf, die restlichen 4 km bis zum Hotel auch noch zu fahren. Hier kam mir gleich Gerd vom MFM entgegen, ich packte aus und frühstückte. Markus und Jürgen stießen auch noch zu uns und nach dem gemeinsamen Frühstück machten wir uns 09:30 Uhr auf zur Tour. Markus hatte im Vorfeld eine Tour geplant und so fuhren wir ihm hinterher. Es ging in Richtung Belluno, also ziemlich südlich. Dies war ganz gut, da es dort etwas wärmer war. Die Straßen waren dieses Jahr aber sehr schlecht. Risse, Absätze, Dreck und Schotter- jeder hatte am Anfang einen Rutscher. Etwas weiter raus aus den hohen Bergen wurden die Straßen etwas besser, aber es lag immer noch sehr viel Dreck und Steine auf der Straße. Markus führte uns zu einem ehemaligen Stausee, der durch einen Erdrutsch überschwappte und die darunter liegende Ortschaft überflutete. Fast alle Einwohner starben dabei, viele Hundert, sehr viele Kinder. Hier ist heute eine Gedenkstätte, am Geländer sind die Namen vieler gestorbener Kinder auf Stofftüchern geschrieben und befestigt. Man sieht auf der gegenüberliegenden Seite die Ursache für diesen Erdrutsch- unter der Bodenschicht, auf der große Bäume und andere Pflanzen wachsen, sind glatte Felsplatten zu sehen. Von denen rutschte die Schicht ab und stürzte in den See, wodurch es zu dieser verheerenden Flutwelle kam. Kurz das wichtigste zu diesem Unglück:

 

  1. Der ehemalige Stausee von Vajont in den Alpen im Nordosten Italiens (100 km nördlich von Venedig) ist durch die „Katastrophe von Longarone“ (auf italienisch strage del Vajont, disastro del Vajont oder tragedia del Vajont) am 9. Oktober 1963 bekannt geworden. Das Aufstauen des Stausees Vajont führte zu einem Bergrutsch vom Monte Toc in den See. Dieser verursachte wiederum eine große Wasserwoge, die sich über die Mauerkrone in das enge Tal ergoß und das Städtchen Longarone vollständig zerstörte. Bei der Katastrophe starben etwa 2000 Menschen. Mehr als die Hälfte der Leichen wurde bis heute nicht gefunden.

  2. Eine besonders verheerende Überschwemmungskatastrophe ereignete sich 1963 im Vajont-Tal in Italien. Ein gewaltiger Erdrutsch stürzte an diesem Tag in einen Stausee und sorgte für eine der größten Katastrophen aller Zeiten im Alpenraum. 2.500 Anwohner starben in der ausgelösten Flutwelle, der Sachschaden bewegte sich in Milliardenhöhe.

 

Wie konnte es zu dieser Katastrophe kommen? Verantwortlich war zu einem großen Teil der Mensch selbst, sagen die Wissenschaftler heute. Obwohl die geologischen Verhältnisse in der Region und die davon ausgehende Erdrutschgefahren bekannt waren, hatten die Planer ab 1956 in der Schlucht die höchste Staumauer der Welt errichtet. Ein Staubecken mit über 100 Millionen Kubikmeter Fassungsvermögen entstand.

 

1960 hatte die Natur den Ingenieuren sogar noch einen letzten eindeutigen Warnhinweis geschickt: An der südlichen Flanke des Stausees war ein Teil des steilen Berges in den See gerutscht. Ungeachtet dessen ging die Füllung des Sees unaufhörlich weiter.

 

1963, in der Nacht zum 9. Oktober, begann dann das Drama. Der gesamte südliche Hang - zwei Kilometer lang, über einen Kilometer breit und 150 Meter dick - geriet ins Rutschen. In Sekundenschnelle raste die gewaltige Erd- und Geröllmasse mit über 100 Kilometern pro Stunde in den Stausee. Die Folge war eine verheerende bis zu 70 Meter hohe Flutwelle.

 

Das Dorf Casso auf der gegenüberliegenden Seeseite wurde in kürzester Zeit von den tosenden Wassermassen erfaßt und zerstört. Etwa 30 Millionen Kubikmeter Wasser donnerten in einer todbringenden Welle über die Krone des Dammes, ergossen sich in das tiefergelegene Tal und überraschten die Menschen im Schlaf.

 

Zeit für Warnmeldungen oder Evakuierungsmaßnahmen war nicht geblieben. Fünf Städte verschwanden komplett in den Fluten. Der Damm selbst blieb merkwürdigerweise unbeschadet.

  

 

Nachdem wir eine Pause gemacht hatten und ich den Ausführungen von Gerd aufmerksam gefolgt war (ich hatte davon noch nie was gehört), machten wir uns wieder auf den Weg. Es folgte nach einiger Zeit wieder ein Stausee, an dem wir abbogen. An einer Ampel mußten wir kurz warten und dann über eine sehr geschwungene Staumauer auf die andere Seite fahren. Hier sollte uns eine schön geschwungene Straße weiterführen. Etwas Verwirrung trat auf, als wir vor einem Schild standen, daß eine Straßensperrung zeigte. Nach kurzer Diskussion fuhren wir aber doch weiter. Die Straße war dann auch zu keinem Zeitpunkt gesperrt, nur sehr viele Steine lagen wieder auf der Straße, so daß volle Aufmerksamkeit angesagt war. Irgendwann, nach vielen weiteren Kurven und Radfahrern die sich mit über 80km/h in die Tiefe stürzten, kamen wir endlich an einem See an, wo wir dann doch mal eine Pause machten und den geliebten Cappuccino genießen konnten.

Von da an ging es zurück Richtung Antermoia. Jürgen klinkte sich zwischendurch aus um den direkten Heimweg zu nehmen. Wir überquerten noch ein paar Pässe. Das machte dann noch mal so richtig viel Spaß und die Mopeds hatten noch mal freien Auslauf. Angekommen hieß es dann nur noch schnell raus aus den Motorradsachen und auf zum Abendessen. Das war wie immer lecker und reichlich. Hier trafen wir dann auch Turbo und Gerhard mit Sozia. Zur Verdauung ging es dann noch nach unten in die Bar, wo aber einige so lange aushaarten, bis es dann von Gerd (vom Hotel der Gerd) noch ein Nachtimbiß gab- nach 03:00 Uhr trafen dann auch die Letzten auf ihren Zimmern ein. 

Sonntag- kalt und Regen- so begrüßte uns der Morgen. Gerd und Jürgen fuhren wieder nach Hause. Der Rest machte sich auf den Weg um die Sonne zu suchen. Aber auch nach dem Grödner Paß sah man keine Sonne, keinen blauen Himmel. Also machten wir uns auf den Heimweg, nahmen dabei noch ein paar Kurven mit und waren dann gegen 13:45 Uhr wieder im Hotel. Hier aß ich noch schnell eine Portion Spaghetti mit Knoblauch, machte Mittagsschlaf und wachte kurz nach halb fünf wieder auf. Was war das, die Sonne schien? Ok, Schweinehund überwunden, die trockenen Motorradsachen zusammengesucht (ist der Vorteil, wenn man Motorrad im Auto mitbringt, da kann an alle Klamotten 2 mal mitnehmen) und dann rauf auf die Maschine. Würzjoch hoch und dann aus den 3 Möglichkeiten die Strecken so kombiniert, daß ich pünktlich zum Abendbrot wieder im Hotel war. Die knapp 3 Stunden haben noch mal so richtig viel Spaß gemacht. Zum Essen gab es wieder reichlich und lecker. Leicht übersättigt ging ich dann gegen 21:30 Uhr auf mein Zimmer und machte es mir dort gemütlich, ging dann auch recht bald zu Bett.  Montagmorgen- heute stand die Entscheidung an, dreh ich noch eine Runde mit meiner Transalp oder fahre ich gleich zurück. Die Freude am Motorradfahren siegte und so machte ich mich auf und nahm noch ein paar Kilometer (320) unter die Räder. Die anderen außer Markus fuhren nach Hause- er wollte noch ein paar Tage mit der am Sonntag eingetroffenen Frau und Kindern verbringen. Ich fuhr Richtung Süden, Ziel war das Tal „Val de Cembre“, dort wußte ich würde es wärmer sein und außerdem ist die Strecke dort unten schön. Auf dem ersten Paß aber wurde ich erst mal von Schnee und Graupel bzw. Hagel bombardiert. Was jetzt machen, umdrehen tu ich nur sehr ungern und so fuhr ich weiter, zur Not könnte ich über einen anderen Paß wieder zurück fahren. Aber das war nicht nötig, daß Wetter wurde besser und wärmer. Ich hatte viel Spaß, sah die Sonne ein paarmal und wurde nur auf dem letzten Stück von San Martin hoch zum Hotel noch mal naß. Ich verpackte noch in Motorradsachen die Transalp und kaum hatte ich sie verstaut, ging eine kräftige Dusche runter. Ich verabschiedete mich und machte mich auf den Rückweg (460km), der auch ohne Probleme war. Gegen 22:00 Uhr war ich wieder zuhause.