Pyrenäen 2017- ein lang ersehnter Traum wird war

 

 

 

Knapp 1400 km Anfahrt, 2 Tage Fahrzeit für die Anreise- in diesem Jahr machte ich meinen Traum war und fuhr in die Pyrenäen. Am Sonnabend fuhren wir los, Ziel war ein Hotel in 920km Entfernung, was ich vorher über booking.com gebucht hatte.

 

Mit einer halben Stunde Verspätung kamen wir am Sonnabend um 06:30 los. Aber wir kamen gut durch, der von mir befürchtete Rückreiseverkehr aus den Osterferien war nicht schlimm und so kamen wir flott voran. An der letzten deutschen Tankstelle auf der Autobahn tankten wir nach 4 Stunden und 400km noch einmal, was sich als gut heraus stellte, da der Diesel in Frankreich fast 20Cent teurer ist, Benzin noch etwas mehr.

 

Mit Anspannung wartete ich auf die erste Mautstation- wie würde es hier wohl gehen? Aber kein Problem, alles gut verständlich. Die Automaten erklärten sich alleine und so kamen wir gut voran. Wir mußten nirgendwo warten und so machten wir viele Kilometer. An einem der zahlreichen und gepflegten Parkplätze machten wir eine etwas längere Pause. Die Parkplätze in Frankreich sind wirklich sehr gepflegt, alles sauber und immer mit WC- soweit wir das sehen konnten. Und sie werden von den Reisenden auch gut angenommen. Ich machte mit dem kleinen Tauchsieder aus meinem Bus 2 Tassen Wasser warm und so konnten wir uns einen kleinen Kaffee machen.

 

 

 

So vergingen die Stunden und gegen 16:30 Uhr hatten wir es dann geschafft. Ca. 100km vorher führte uns die Autobahn direkt durch LYON. Das war interessant und ging auf unserer Seite flott voran. Auf der Gegenfahrbahn staute sich der Verkehr etwas. Schließlich hatten wir es geschafft. Wir fuhren VALENCE NORD von der Autobahn und fahren auch gleich unser Hotel- INTER-HOTEL VALENCE NORD. Wir checkten flott ein- der Mann am Empfang sprach gut englisch und war an uns und unserer Reise interessiert. Als er hörte, daß wir ein Motorrad im Kofferraum haben und in die Pyrenäen fahren erklärte er uns gleich, daß die NINJA vor dem Hotel ihm gehört. So schnell ist das Eis gebrochen.

 

Wir bezogen unser Zimmer- es war sehr klein, für eine Nacht ok, für länger mit Motorradsachen schon eng. Aber sauber und mit Badewanne!

 

Nun stand die Frage an, was essen wir zum Abendbrot? In der Umgebung zeigte mir mein Handy einige Sachen an, aber wir wollten nicht so weit laufen. Also gingen wir zur nächsten angezeigten Pizzeria. Aber es stellte sich heraus, daß es sich hierbei nur um einen Imbißwagen handelt, der zudem noch geschlossen hatte.

 

Also mußten wir doch weiter. Ok, das war keine große Entfernung, aber 1,3km mit nicht optimalem Laufschuh …- wir überlebten es und entschieden uns für ein kleines Restaurant. Hauptgeschäft wahrscheinlich Lieferservice, aber ein paar Tische standen auch drin. Problem war, daß die anderen Restaurants erst jetzt oder später wieder aufmachten. Also aßen wir hier und es schmeckte sehr gut. Jeder eine Pizza- Regina eine Pizza Burger, ich eine Pizza Kebab. Beide schmeckten ausgezeichnet. Regina schaffte ihre nicht ganz, aber die restlichen 4 Stücke packten sie uns problemlos ein. Auch hier freundlichster Umgang mit uns, englisch kein Problem- sogar ein junger Mann, der in die Pizzeria kam und merkte, daß wir keine Franzosen sind, redete gleich mit uns auf englisch.

 

 

 

Am Sonntagmorgen genossen wir das Frühstück und fuhren anschließend weiter. Heute war die Strecke überschaubar, nur 460km sagte das Navi. Wir kamen wieder gut voran, auch wenn heute deutlich mehr Verkehr war. An der Tankstelle dann ein bißchen Hilflosigkeit, da der Automat (es gab nur Automaten) meine Kreditkarte nicht akzeptierte. Ich wollte schon fast aufgeben, aber dann probierte ich es mit meiner EC- Karte und die nahm der Tankautomat.

 

Die letzten 100km fuhren wir dann auf einer Landstraße, die in die bergige Landschaft hineinführte. Wir kamen gut voran und machten eine letzte Pause in FOIX bei Mc Donald. Das Eis kam zur rechten Zeit, war aber ungefähr doppelt so teuer wie bei uns. Schnell waren dann auch die letzten 30km absolviert und wir checkten in unserer Unterkunft ein. Marie mit 3 Monate altem Baby empfing uns und zeigte uns die wichtigsten Sachen. Vincent, der Hausherr, kam etwas später und zeigte uns den Rest. Er war auch in den kommenden Tagen unser Ansprechpartner, der auch so mal auf ein Gespräch vorbei kam. Bei der Unterkunft handelt es sich um einen ausgebauten Wohnwagen.

 

 

 

Montagfrüh war es kalt, aber die Sonne schien. Ich suchte einen Platz für uns in der aufgehenden Sonne, so konnten wir schon im Freien frühstücken. Dann machten wir uns fertig und starteten unseren ersten Fahrtag- endlich wieder Motorrad fahren nach 1400km im Bus. Die Strecke führte über kleine Straßen, um die Gegend erst einmal kennenzulernen. Gleich zu Beginn hatten wir ein Höhepunkt- wir fuhren durch eine Höhle. Das kam so unverhofft, daß wir es gar nicht richtig genießen konnten. Ich hatte die Videokamera laufen, sie zeichnete das unverhoffte Spektakel auf. Die weiteren Strecken waren auch schön, nach 180km waren wir wieder an unserer Unterkunft und ließen den Tag ausklingen. Mittendrin waren wir in SAINT GIRONS etwas essen- sehr lecker, Burger und Pommes, ganz französisch J ! Auch hier wurden wir mit offenen Armen empfangen und der Wirt versuchte sein bestes mit uns auf englisch zu sprechen.

 

 

 

Am Dienstag ging es an die spanische COSTA BRAVA. Das Wetter sollte unbeständig werden und am Mittwoch sogar Dauerregen geben. Also fiel die Entscheidung am Montag auf der Flucht vor dem Regen und der damit verbundenen Kälte an die spanische Küste zu fahren. Das Navi führte uns eine sehr schöne Strecke- auf der Karte eher eine große Straße, aber in Natura mit ausgesprochen schönen Streckenverlauf. In einer Bäckerei holten wir uns ein paar leckere Sachen und machten uns über diese bei der Pause her. Irgendwann war es soweit und wir sahen das Meer. Die Vegetation war hier schon ganz anders, Agaven und diese Blattkakteen wuchsen wie Unkraut überall.

 

Mein kleines Navi führte uns dann eine ganz tolle Strecke an der Küste entlang, die ihren Höhepunkt in 20km feinstem Kurvenspaß fand- da ging es nur Anschlag rechts und links, kein Verkehr, einfach geil. 20km vor unserem Etappenziel- CADAQUES- machten wir noch eine Pause direkt am Meer und genehmigten uns Capuccinos. Die waren so lecker, daß wir noch jeder einen zweiten schafften. Unser ersten Kontakt mit spanischen Menschen- auch sehr herzlich und mit aller Freundlichkeit aufgenommen. Der Kellner interessierte sich gleich für mein Motorrad und berichtete davon, daß er auch eine Triumpf Speed Triple fährt. Da macht die Pause doch gleich viel mehr Spaß, wenn man so nett aufgenommen wird.

 

Weiter ging es zum Hotel. Allerdings muß ich hier mal an Google und Navigon mal Kritik aussprechen. Wie kann es sein, daß man in einem sehr bekannten Urlaubsort eine Adresse nicht findet. Bei Navigon konnte ich die Adresse nicht mal eingeben, Google tat so als wenn es sich auskennt, hatte aber keine Ahnung. Wir kannten uns in dem Ort dann schon fast gut aus vom widerholten hin und her fahren, bis ich einfach mal einen Kilometer rausfuhr. Dann noch mal Einfahrt- und siehe da, auf den ersten Blick sahen wir das Hotel.

 

Wir checkten ein und fanden das Zimmer sehr gut. In der Beschreibung hatte ja gestanden, daß das Hotel erst 2015 komplett renoviert wurde, was man auch sah. Alles war modern und nichts kaputt. Nach einer Erholungsphase machten wir uns auf den Weg in das Zentrum. Ok, es ist ein kleines Städtchen und ganz auf Urlauber ausgelegt. Viele Restaurants hatten sie am zentralen Platz, wir suchten uns eins aus. Ich wollte ja mal PAELA probieren, die wir hier auch probierten. Aber ich fand es enttäuschend. Jetzt weiß ich nicht, ob es daran lag, daß sie nicht lecker zubereitet war (Reis nicht so wie ich ihn mag, hatte eher die Konsistenz einer Suppe, …) oder ist sie so original? Auf jeden Fall fand ich die 40 Euro, die wir für diesen Abendbrot bezahlt hatten, nicht gerechtfertigt.

 

Man merkte an diesem Abend den Wetterwechsel- er stürmte recht kräftig. Auf dem Rückweg gingen wir dann noch einkaufen- Sangria und Rotwein.

 

 

 

Am nächsten Tag, dem Mittwoch, zeigte sich, daß auf den Wetterbericht Verlaß ist, denn es regnete bis nachmittags gegen 14:00 Uhr. Wir machten das Beste daraus, wir waren ja vorgewarnt gewesen. Nach einem reichhaltigen Frühstück machten wir es uns auf dem Zimmer gemütlicht, schlummerten mal ein bißchen, planten zusammen für den nächsten Tag die Tour. Hier machte Regina mit, so bekam sie mal einen Überblick wie aufwendig es ist. Gegen 14:00 Uhr machten wir uns auf den Weg, um ein bißchen in dem Örtchen umher zu laufen. Wir gingen kreuz und quer und- kamen bei einem Dönerladen raus. Ich konnte nicht widerstehen und holte mir einen, den ich mit Regina teilte. Lustig war, daß der Betreiber aus Deutschland kommt (aber gebürtiger Spanier) und bis vor 5 Jahren in CRAILSHEIM wohnte. So kam man gleich ins Gespräch. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört und so machte der Spaziergang gleich noch mehr Spaß.

 

Wir gingen noch mal ins Hotel, um dann später nochmals im Zentrum Essen zu gehen. Hier war das Essen besser- ich hatte eine katalanische Bratwurst, Regina gebratenes Schweinesteak, dazu noch ein Salat und einen selber gemischten Sangria. Die 40 Euro waren besser angelegt, auch wenn es immer noch relativ teuer war für die Qualität und Quantität an Essen. Aber so ist das, wenn man in einen Touristenort fährt.

 

 

 

Donnerstag wollten wir weiter in Spanien in Richtung Norden fahren. Das Wetter laut der Vorhersage sollte keinen Dauerregen bringen, aber Schauer waren möglich. Wir fuhren bei kräftigem Wind los und verließen die Küstenregion über schöne Straßen. Die erste größere Ortschaft war FUEGERO. Ein bißchen herrschte Chaos, da eine Baustelle die vom Navi avisierte Strecke verhinderte. Es war recht warm und viel Verkehr- aber irgendwann waren wir durch und es ging flott weiter.

 

Wir machten eine Pause und da die Wolken immer dunkler wurden, zogen wir uns lieber regensicher an. Das erwies sich als clever, denn kaum waren wir wieder losgefahren, regnete es auch schon. Ich änderte im Navi die Routenplanung auf SCHNELLSTE Strecke und fuhr erst mal 20km auf eine Schnellstraße. So machten wir wenigsten erst mal Kilometer und mußten uns nicht alle paar Kilometer mit einem Kreisverkehr rum ärgern.

 

Das Navi wußte wo wir waren und so verließ ich mich auf das Gerät. Wir fuhren in Richtung Andorra- eigentlich nicht die von uns ausgesuchte Strecke, aber bevor wir bei Regen ganz kleine Strecken fahren, war das wahrscheinlich die bessere Wahl.

 

Aber wir kamen immer höher und die ersten Winterdienstfahrzeuge waren unterwegs. Sie streuten Salz und hatten an ihrem Räumschilden eindeutig Schneespuren. Auch die PKW, die uns entgegen kamen, hatten ordentlich Schnee auf dem Dach. Wir fuhren weiter und hofften, daß die im Gebirge so erfahren sind und mit Schnee umgehen können. Außerdem war noch kein Schild aufgetaucht, daß die Straße gesperrt ist. Wir kamen immer höher, wir waren praktisch alleine unterwegs.

 

Die wenigen Autos (ca. 5 auf 80km) und der eine LKW vom Räumdienst winkten uns anerkennend oder zeigten sie uns einen Vogel? Ich gehe mal von ersterem aus. Es schneite, die Sicht war schlecht, neben den Straßen lag bestimmt 10- 15cm Schnee, aber die Transalp trug uns ohne zu murren durch die winterliche Landschaft. Den leer werdenden Tank konnten wir früh genug wieder auffüllen.

 

Mit der Zeit kamen wir dann wieder in tiefere Gefilde und das Wetter besserte sich. Es kamen schöne und geile Strecken, es wechselten große und kleine Straßen.

 

Irgendwann kamen wir an ein Wirtshaus, an dem wir in der Sonne unseren geliebten Cappuccino bekamen. Er schmeckte gut und so genossen wir noch einen zweiten. Dann ging es zum letzten Stück. Ziel heute war LA PUEBLO DE RUDA. Eine Ortschaft, die in einem Tal liegt und hier ist auch ein bei Motorradfahrern beliebter Campingplatz (Camping ISABENA). Aber wir hatten uns ein Hotel ausgesucht, daß für sehr wenig mehr Geld einen bedeutend besseren Standard bietet- inclusive Frühstück. Mal als Vergleich: Campingplatz- Hütte mit Bad und Küche- knapp 50 Euro. Hotel mit Frühstück 58 Euro. OK, in die Hütte könnten 4 Personen, aber wir sind nur zu zweit und somit fiel die Entscheidung auf das Hotel.

 

Das erwies sich als gute Entscheidung. Die Wirtsfrau/ Chefin empfing uns mit offenen Armen- und auch wenn sie kein Wort englisch oder deutsch konnte- sie war so was von herzlich und besonders Regina konnte mit ihr so gut- als wenn wir seit Jahren Stammgäste sind.

 

Wie bezogen unser Zimmer, packten aus und wollten kurz vor 19:00 Uhr was zum Abendbrot im Restaurant essen. Da merkten wir, daß in Spanien alles ein bißchen später ist- sie mußte erst nachfragen, ob wir schon was zu essen bekommen könnten. Außerdem erklärte sie uns in ihrer charmanten Art- in Spanien alles spät, Deutschland alles früh.

 

Mit dem Abendessen klappte alles wunderbar. Wir aßen beide Rinderfilet mit Garnitur (gebratenes Gemüse und Pommes). Das Fleisch war gut und lecker, das Gemüse und die Pommes etwas wenig. Aber da es dazu Weißbrot gab, aß ich davon noch reichlich, indem ich es in den Bratensaft unserer beiden Teller tauchte. Dazu hatten wir eine Flasche Rotwein, die wir zusammen tranken. Der war gut und kräftig. Als Nachtisch nahm ich einen Käsekuchen mit Himbeeren und Schlagsahne. Zum Essen lief die ganze Zeit der Fernseher mit einer Ratesendung. Als wir fertig waren schwankten wir ins Zimmer- der Wein hatte um die 14% und damit wirkte es auf uns beide.

 

 

 

Am Freitagmorgen fuhren wir wieder nach MONTSERON in Frankreich. Allerdings hatte ich mir eine Strecke rausgesucht, die etwas weiter als die knapp 200km war, wenn wir die kürzeste Strecke gefahren wären. Ich wollte die Gegend noch etwas mehr kennenlernen, da ich annahm, nicht so bald wieder in diese Gegend zu kommen.

 

Es wurden dann 520km und 10,5 Stunden. 3 mal kamen wir nicht die Strecke, die wir eigentlich fahren wollten. Das kostet uns bestimmt 1,5 Stunden. Einmal war wahrscheinlich Baustelle oder so ähnlich, das andere Mal war einfach die Strecke nicht geräumt. Es war eine ganz kleine Straße- wie die andere auch, und damit nicht von der Bedeutung, die eine Schneeräumung erforderlich gemacht hätte. Die andere Vermutung ist, daß die Straße, wir auch das GRÖDENER JOCH in Südtirol zu bestimmten Zeiten im Frühjahr noch gesperrt ist, weil aufgrund der drehenden Sonne und der damit verbundenen Wärme Lawinengefahr besteht. Unser französisch reichte nicht, um die zahlreich hängenden Schilder zu deuten, am Fakt der Nichtpassierbarkeit der Straße änderte das aber auch nichts.

 

So zog ich die Zeit und wir hatten nachmittags 17:00 Uhr immer noch über 150km vor uns. Ich entschloß mich in einer kleinen Ortschaft an einem Bäcker mit kleinem Kaffee noch mal eine größere Pause zu machen. Das Wetter war sonnig und warm, auf uns wartete keiner, so konnten wir noch mal bei Kaffee, kleinen Windbeuteln und Cola unsere Kräfte erneuern.

 

Ich verließ mich dann auf das Navi und schaute nicht mehr groß auf die Karte, die ich auch immer wieder hätte umdrehen müssen. Als dann auch noch als große Richtungsangabe FOIX auf den Schildern stand, wußte ich wir sind richtig. Aber es kam noch zu einer weiteren Sperrung. Mein Navi hatte, obwohl ich schnellste Zeit eingegeben hatte, doch die große Straße verlassen und uns über schöne kleinste Straßen geführt, die aber flott zu fahren waren. Bis dann wieder die Straße gesperrt war. Eine Brücke war gesperrt. Wir nutzten die Sperrung (wir fuhren bis vor die Sperrschilder) noch für eine letzte Pause an diesem Tag und drehten anschließend um. Den Rest der Strecke nach Hause kamen wir dann ohne weitere Probleme und Sperrungen.

 

 

 

Samstag und Sonntag- mittlerweile haben wir die letzten beiden Tage im April erreicht, blieben wir in unserem Basislager in MONTSERON. Die beiden Tage wollten wir in Ruhe ohne so viel zu fahren verbringen. Am Sonnabend fuhren wir in der näheren Umgebung. Und waren erstaunt, wie klein die Straßen hier waren- und fast ohne Verkehr. Nur wenige Kilometer entfernt von unserer Unterkunft gab es so tolle kleine Straßen, die über ganz viele Kurven und kleine Pässe (hier ist jede Anhöhe gleich ein COL) von einem COL zum nächsten COL führten. Obwohl die Höhe max. 1400m erreichte, war es frisch in den oberen Lagen und schon bei 1000m fuhren wir an Schneefeldern vorbei.

 

Die Straßen waren so winzig und schmal, daß man nur an wenigen Stellen problemlos mit 2 Autos aneinander vorbei gekommen wäre. Genauso schmale Straßen fuhren wir auch am Sonntag, vielleicht teilweise sogar noch schmaler. Es handelte sich hier um kleine Täler, in denen die Berge neben der Straße besiedelt wurden- einfach toll, nicht zum flott fahren, aber zum Genießen der Landschaft und Straßen. Hier war ich wieder froh eine handliche Enduro zu fahren. Mittags waren wir wieder in SAINT GIRONS Mittagessen. Diesmal war es dort recht voll, aber das Essen schmeckte wieder gut- wir hatten wieder unseren Burger vom ersten Mal genommen. Diesmal bediente uns ein junger Mann, der einigermaßen deutsch konnte und sich auch bemühte uns gut zu bedienen und mit seinen Deutschkenntnissen den Aufenthalt zu versüßen.

 

 

 

Montag, 01.05.17. Heute ging es wieder nach Spanien. Ich hatte mir auf der Karte eine schöne kleine Strecke ausgesucht, unser Navi führte uns dann sogar noch eine schöne kleinere Strecke als auf meiner Karte verzeichnet war. Nach einem Kaffee zur Mittagszeit machten wir dann, da wir gut in der Zeit lagen und das Wetter schön war, einen Umweg und fuhren nicht auf direktem Weg ins Hotel, wo wir schon eine Nacht verbracht hatten. Wir fuhren in VIELLA östlich ab auf die C-28. Ab jetzt wurde es kalt, da wir zügig Höhe machten. Der Höhepunkt dieser Strecke war der Port de la Bonaigua, der höchste Punkt (2072m) dieser Straße. Und da waren auch die Motorradfahrer, die wir in den letzten Tagen nicht gesehen hatten. Im Gegensatz zu denen machten wir keine Pause auf dem Gipfel, da es dort echt kalt war.

 

Weiter ging es über schöne Straßen, weiter unten wurden die Temperaturen auch gleich wieder viel angenehmer. An diesem Tag habe ich auch eine neue Lieblingsstraße gefunden- Es handelt sich um die C-1311 von TREMP nach PUENTE DE MONTANA. 30 Kilometer feinster Kurvenspaß. Ständig am Anschlag der möglichen Schräglage, aber ohne ständig runter bremsen zu müssen, alles schön flüssig zu fahren. Einfach geil, so kann es weiter gehen, da macht Motorrad fahren Spaß.

 

Schließlich kamen wir dann glücklich und zufrieden an, auch wenn mein Navi wieder etwas spann, irgendwie sind dort die Kartendaten schlecht- wir hätten eigentlich noch 175km gehabt, standen aber 15km vor dem Ziel. Böse waren wir nicht über die schnelle Ankunft, waren wir doch schon wieder einige Zeit auf der Maschine gewesen. So checkten wir im Hotel ein- es gab ein freudiges Hallo mit der Chefin, die uns sofort wieder erkannte.

 

Der Abend verging dann mit einem tollen Abendbrot, was diesmal eine junge hübsche Bedienung servierte. Der TV lief natürlich auch wieder- diesmal aber Fußball, keine Spielshow. Wir nahen wieder das Filet, Wein, den Nachtisch- und einen ganz tollen Salat.

 

 

 

Am Dienstag blieben wir auch noch. Ich hatte eine Tour geplant, die uns weiter südlich führen sollte. Die C-1311 hatte ich auch eingeplant, nur diesmal in die andere Richtung. Auch andersherum machte die Strecke genauso viel Spaß. Der Tag verging wie im Fluge, auch wenn wir mit der Offroadstrecke, die eine Abkürzung bedeutet hätte, nicht weiter kamen. Im Hotel gab es das gleiche Abendprogramm wie an den Abenden davor. Da wir in Hotels immer WLAN hatten, konnte ich mir die verpaßten Sendungen und Nachrichten runterladen, so daß wir sie dann auf meinem TABLET ansehen konnten.

 

Heute Abend war ein wichtiges Spiel- die beiden Stadtmanschaften von Madrid spielten gegeneinander. Aber das schien nicht so spannend zu sein wie die Spiele vom Vorabend, da war der Gastraum viel voller. So hatte der Wirt seinen Beamer aktiviert und schaute, später gesellten sich noch 2 Pärchen dazu. So verging der Abend wieder bei leckeren Essen und Wein.

 

 

 

Am Mittwoch wollten wir eigentlich über ANDORRA zurück nach Frankreich fahren. Aber die Wetterprognose war nicht so gut, so entschieden wir uns lieber direkt zurück zu fahren. Ohne große Umwege fuhren wir wieder zu unserem Wohnwagen und kamen dort auch ohne Probleme an.

 

Obwohl, es hätte uns doch fast erwischt. Kurz vor SAINT GIRONS; ich war ganz entspannt mit knapp 90 unterwegs lief auf einmal ein Reh, was sich neben der Straße im hohen Gras versteckt hatte, auf die Straße. Das war so kurz vor uns, daß ich uns schon darüber fahren sah und mich darauf eingestellt hatte und den Lenker fest umfaßte. Regina sagte, ich habe voll gebremst- daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich war auf das Reh fixiert. Aber nicht genug, daß es kurz vor uns auf die Straße lief und ich eigentlich auf den Kontakt eingestellt war, nein, das blöde Vieh hatte seinen Fehler erkannt und wollte wieder zurück in das Gras neben der Straße. Im letzten Moment entschied es sich dann doch dazu, nicht wieder zurück zu laufen. Somit waren wir zweifach um Haaresbreite einem Zusammenprall mit dem Reh entgangen.

 

Der Rest der Tour war dann ohne Zwischenfälle, aber ein paar Kilometer brauchte mein Puls noch, bis er sich wieder eingependelt hatte. Mit unserem Vermieter plauderten wir noch mal am Abend und so hofften wir, daß wir nun endlich am Donnerstag die geplante Tour nach ANDORRA machen können.

 

 

 

 

 

So kam es auch. Donnerstag- das Wetter sollte recht gut werden, am Nachmittag waren Schauer angesagt. So starteten wir nicht zu spät und nahmen die ca. 120km in Angriff. Teilsweise war die Straße immer wieder mehrspurig ausgebaut, so daß wir flott voran kamen.

 

Bei einer Pause hielt ein Leipziger bei uns an, unterwegs auf einer 660er MZ. Kurzer Erfahrungsaustausch mit der Erkenntnis, daß wir bisher unseren Urlaub gut geplant hatten, da er schon recht viel auf dem Weg von Deutschland über Italien und Frankreich durch Regen gefahren war. Weiter ging es. Die Straße führte uns dann in recht große Höhen, auch über Serpentinen. Hier staute es sich etwas, weil da auch LKW hoch mußten. Aber dank der Spurtfähigkeit und des entgegenkommenden Verhaltens der französischen Autofahrer kamen wir an den Schlagen gut vorbei.

 

Dann war es soweit, Einfahrt in ANDORRA. So richtig mit Grenzanlagen, aber keiner hielt uns auf. Die erste Ortschaft- gleich total ausgerichtet den Franzosen mit tollen Läden und großen Shopping- Zentren das Geld aus der Tasche zu ziehen. Viel Verkehr, überall parkende Autos- von null auf volles Stadtprogramm. Hier war dann auch, auf jeden Fall in Europa, der höchst gelegene Mc Donald- ca. 2136m hoch. Von oberhalb machten wir mal bei einem kurzen Stop ein paar Fotos, dann ging es weiter.

 

Die Strecke führte dann innerhalb weniger Kilometer zum höchsten Punkt- ca. 2400m hoch. Hier lag alles noch mit Schnee und dadurch gab es in der Bergwelt ein tolles Panorama. Dann ging es wieder runter und damit war eigentlich der fahrerisch schönste Teil von ANDORRA schon hinter uns. Wir hielten bei einem er zahlreichen Märkte an, kaufte leckere Wildsalami, eine Stange Zigaretten und dann ging es weiter. Die Hauptstadt war voll mit Verkehr- genau so wie ich es nicht mag.

 

Mittlerweile wurde es Zeit für eine Pause- Essen und WC waren angesagt. Ein Mc Donald lag auf dem Weg, und da wir bis hierher noch kein Lokal oder Kaffee gefunden hatten, wo man gemütlich draußen sitzen konnte (es war alles eng und voll mit Verkehr- und dadurch gab es kaum diese Lokalitäten) hielten wir hier an. Auch hier gab es wie auch in Frankreich die Automaten, wo man in Ruhe auswählen konnte, was man essen will. Da diese auch eine deutsche Menüführung anboten, konnte man in Ruhe auswählen. Nach einer keinen Stärkung und entleerter Blase ging es weiter.

 

Wir kamen wieder nach Spanien rein und fuhren eine Runde südlich von ANDORRA. Einen Abstecher durch eine autonome Zone, die zwar spanisch war, auf französischen Gebiet lag, konnte ich mir nicht verkneifen. Das schien noch alles zu Katalonien zu gehören, aber halt auf französischem Territorium. Die Bedienung sprach sowohl französisch als auch spanisch. Hier machten wir Pause, tranken Kaffee und aßen endlich mal einen Crêpe.

 

Dann ging es wieder über die Berge zurück. Einen Paß wollte ich noch fahren- Alternative wäre ein kilometerlanger Tunnel gewesen. Nun fing es doch aus den schwarzen Wolken an zu regnen. Aber ich entschied mich doch für den Paß und somit fuhren wir die wahrscheinlich längste Strecke des Urlaubs bei etwas kräftigerem Regen über den letzten Paß des Tages. Aber ein Ende war in Sicht- und kaum kamen wir wieder in tieferen Gefilde, war der Regen vorbei.

 

Der restliche Weg nach Hause verlief problemlos.

 

 

 

Am Freitag war dann unser letzter Tag. Wir machten nur noch eine kleine Runde und waren nach einem weiteren Mittag in Saint GIRONS am frühen Nachmittag wieder im Quartier. Hier packten wir dann schon mal zusammen, denn am nächsten Tag sollte es wieder zurück gehen.

 

 

 

Am Samstag ging der Rest des Verpackens schnell und nach einem Frühstück in der Sonne machten wir uns auf den Weg. Wir hatten 500km vor uns und schliefen dann im gleichen Hotel wie bei der Hinfahrt. Abends aßen wir mal wieder beim amerikanischen Schachtelwirt- der war in der Nähe des Hotels. Die restliche Rückfahrt am Sonntag war dann auch ohne Probleme- damit waren dann 2 Wochen Urlaub auch schon wieder vorbei.