Wer noch mehr sehen will- gugst Du in der Playliste auf Youtube, hier ist die Zusammenfassung verlinkt und unten beschrieben! Viel Spaß!

 

Sommerurlaub 2017- KLE 500- Treffen in Kroatien

 

Ende Juni sollte das jährliche internationale KLE 500- Treffen in Kroatien stattfinden. Dazu nahmen wir zusammen Urlaub um im Anschluß an das Treffen noch ein paar Tage Urlaub in Kroatien zu verbringen.

Ich konnte Regina überzeugen, daß wir die komplette Reise mit dem Motorrad machen. Ab diesem Jahr waren wir ohne Hund und mußten nicht mehr auf Leika Rücksicht nehmen. Die Wetterprognose war recht durchwachsen, leider nicht wie man es erwartet, wenn man nach Kroatien in den Urlaub fährt- da denken eigentlich immer alle eher an Wärme und Sonnenschein.

Hatten wir bisher immer den kompletten VW Bus und Wohnwagen zur Verfügung und auch immer gut voll bekommen, standen uns diesmal nur 2 Seitenkoffer, 1 Topcase und 1 Tankrucksack zur Verfügung. Da an der Varadero auch Sturzbügel verbaut sind, hatten wir an den beiden dort montierten kleinen Taschen noch ein wenig Stauraum zusätzlich. Jeder hatte einen Seitenkoffer komplett für sich, im Tankrucksack war Kartenmaterial, die Video- und Photoausrüstung, Essen und Trinken für unterwegs und noch anderer Kleinkram.

In den Sturzbügeltaschen verstaute ich die Schlappen und Latschen, die wir brauchten, wenn wir nicht in Motorradstiefeln unterwegs waren. In der anderen war Vorrat an Trinken und Werkzeug- bei einer so weiten Reise habe ich immer ein kleines Sortiment mit. Im Topcase waren Handschuhe, Regensachen, ... Da das Wetter nicht stabil sein sollte, nahmen wir sowohl warme Jacken als auch Sommerjacken mit.

Letztendlich war alles verstaut und wir sicher etwas überladen. Aber dank neuem Federbein hinten merkte man davon nicht viel. Im Laufe der kommenden Tage würden wir auch leichter werden, da wir unseren Vorrat an Trinken verbrauchen würden.

 

Mittwoch

 

Mittwoch früh sollte es los gehen. Alles war gepackt, die Koffer waren schon am Abend vorher an der Varadero befestigt- aber es regnete recht kräftig als wir los wollten. Da wir keinen festen Zeitplan hatten warteten wir 1,5 Stunden und da wurde es ein wenig besser.

Bei leichtem Nieselregen machten wir uns auf den Weg. Bis Manching ging es Landstraße, dort fuhren wir auf die Autobahn. Mittlerweile war die Sonne heraus gekommen und in den Regensachen begannen wir langsam zu schwitzten. Da auch die erste Pause mit WC und Zigaretten anstand, machten wir also 30 min. vor München die erste Pause. Ich versuchte die Regensachen wieder in das Topcase zu stopfen und weiter ging es. Über München hingen schwarze Wolken. Um sie zu umgehen fuhren wir nicht die Umfahrung sondern durch München durch. In den Tunneln kamen wir auch recht trocken durch die Stadt, erst nach München erwischte uns die Regenfront. Aber bald hörte es wieder auf- so sollte es dann noch einigemal an diesem Tag sein.

Wir blieben deshalb auf der Autobahn und fuhren die letzte Abfahrt in Deutschland ab. Dann ging es den Rest des Tages über Ladstraße zum Ziel. Stau hatten wir in Kitzbühel, nur diesmal mußte ich noch mehr aufpassen, da wir mit den großen Seitenkoffern auch eine stattliche Breite hatten und die Autos sich ja meist so hinstellen, daß man schlecht durchkommt. Ich hangelte mich durch und wir sparten dadurch einige Zeit. In einem Moment da die Sonne schien machten wir Pause und aßen etwas.

Ab dann ging es in die richtigen Berge- die Tauernstraße war recht leer und ließ sich gut fahren. Nach dem Tauerntunnel die nächste Pause. Kaffee und Kuchen gab es dann in LIENZ. Jetzt war das Ende unserer heutigen Tour abzusehen. SPITTAL AN DER DRAU mußten wir noch durchqueren und dann kommt gleich in einer kleinen Ortschaft das Tagesziel. Das ging dann auch recht flott, wenn auch wieder bei einigen Schauern.

Am Ortsende von Spittal suchten wir noch kurz einen MC Donald auf, da gerade ein Wolkenbruch runter ging und es bis zum Abendbrot noch eine Weile dauern würde. Da das Unwetter nicht nachließ, mußten wir die letzten 4 km dann noch bei ordentlich Regen bewältigen, die Blitze hinderten uns auch nicht- wir hatten das Ziel vor Augen. Das kleine Hotel fanden wir auch schnell und richteten uns erst mal ein. Kurz nach uns kamen dann auch noch Heiner, Peter und Helmut, mit denen wir uns hier treffen wollten, um dann morgen zusammen weiter zu fahren.

 

Zum Abendbrot kamen dann noch 3 Forumsmitglieder die in der Nähe wohnen und so waren wir zum Abendbrot 8 Leute- da war für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Der Abend verging wie im Fluge. Damit war der 1. Tag schon vorbei. Trotz recht wechselhaftem Wetter mit kräftigem Regen und Sonne hatte das Fahren Spaß gemacht. Die ca. 500 kg Gesamtgewicht stemmte die Varadero locker und in der Hoffnung auf schöneres Wetter gingen wir ins Bett.

 

Donnerstag

 

Es schien die Sonne! Nach dem Frühstück bepackten wir die Motorräder und nahmen die Strecke in Richtung Vršič in Angriff. Das ist ein hoher Paß in Slowenien. Die Entscheidung ihn zu fahren fiel erst nachdem wir den Wetterbericht ausgiebig studiert hatten, denn bei schlechtem Wetter erschweren die Kopfsteinpflasterkurven der Nordseite das Fahren.

Leider kam schlechtes Wetter auf, kaum daß wir die Abzweigung zum Paß genommen hatten. Also mußten wir doch bei schlechtem Wetter über ihn rüber. Es ging auch alles gut, man muß halt nur ein bißchen sensibel am Gasgriff drehen und auch die Schotterstrecke an einer Baustelle ließ sich ohne Probleme meistern.

Auf der südlichen Seite fing es dann so richtig mit regnen an, die Schleusen öffneten sich. Das Stück bis BOVEC schafften wir aber auch und machten dort erst mal eine Pause. Hier hörte der Regen dann auch erst mal auf. Trockengelegt und gestärkt durch die Kraft von Cappuccino und Co. machten wir uns auf die Weiterfahrt. Die Landschaft blieb schön, die meisten Strecken war ich in vorangegangenen Jahren schon mal gefahren. Nur die Baustellen auf der sehr schönen Strecke bremsten uns immer wieder aus. 

 

Pause in Slowenien- hier ist meine Sozia mit einem Mitfahrer- hier können wir uns jetzt endlich der Regensachen entledigen
Pause in Slowenien- hier ist meine Sozia mit einem Mitfahrer- hier können wir uns jetzt endlich der Regensachen entledigen

So kamen wir gut voran. Das Wetter hielt, teilweise war es schön warm. Schließlich kamen wir an die Grenze nach Kroatien. Ein paar hundert Meter vor dem Übergang machten wir in einer Wirtschaft noch eine Pause- kleine Pizza, Kuchen, Trinken, Cappuccino trinken ... Voller Tatendrang machten wir uns an die letzten 100 km. Der Grenzübergang verlief zügig, in der nächsten Stadt holten wir uns erst mal kroatisches Geld am Automaten.

Die dann folgende Straße war einfach nur geil. Wir fuhren gefühlt eine Ewigkeit Kurven, Kurven, Kurven. Die ganze Zeit flott und ohne mal viel Bremsen zu müssen, führte diese Straße uns dem Ziel entgegen. Die Kurven nahmen kein Ende, so macht Motorradfahren Spaß. Wieder mal Überraschung- wer hätte gedacht, daß es in Kroatien solche kurvigen Straßen gibt, die dann noch durch Gebirge führen- die meisten verbinden doch Kroatien mit Küste, Strand, Sonne ... Das Wetter hielt, auch wenn es den Tag über immer windiger wurde. Hier wurde es auch merklich kühler, aber wir waren ja auch in den Bergen unterwegs.

Eigentlich wollten wir eine Strecke fahren, die uns quer durch die Berge führen sollte. Aber auf Nachfrage bei Einheimischen und der Tatsache geschuldet, daß wir noch mal tanken wollten, entschieden wir uns doch für die längere Strecke. Wir wußten ja auch nicht was uns genau erwarten würde bei der Strecke quer durch- ich mit der schweren Varadero und Sozia, Heiner mit seiner eher auf Straße ausgelegten CB 500- wir wollten man Ende eines langen Reisetages nichts mehr riskieren.

So fuhren wir also die um einiges längere Strecke auf Straße und eigentlich hatten wir nichts falsch gemacht. War die Strecke vorher auf größeren Straßen schön kurvig, so wurde es jetzt schmal und die Kurven enger- aber auch wunderschön zu fahren. Dann  kamen wir wieder auf die große Straße, von der dann auch der Abzweig zum Hotel abgehen würde- kurvig, breit, mit einem tollen Ausblick auf das Meer und Rijeka.

Dann kam der Abzweig und mein Sinne frohlockten- das letzte Stück würde noch mal richtig schön klein und kurvig werden. Bis PLATAK, wo unser Hotel sein würde, waren es noch über 10 km. Ich fuhr vor und ließ die Varadero noch mal ordentlich laufen. Im oberen Bereich hatten sie die Straße schon neu gemacht, sie war mit sehr gutem Asphalt versehen und breiten gemacht worden- das machte richtig Spaß und da es sich um eine Sackgasse ohne Abzweigungen handelte, nahm ich keine Rücksicht auf den Rest der Gruppe und gab Gas. Bald war dann auch keiner mehr hinter mir, aber ich wartete erst ganz oben auf dem Platz, wo ein riesiger Parkplatz war. Kurz nach diesem würde dann unser Hotel kommen.

Nach 5 Minuten kam immer noch keiner. Also fuhr ich wieder zurück in der Hoffnung, daß nicht passiert ist. Bald kamen sie mir aber entgegen, sie hatten für einen Fotostop noch mal angehalten. Also konnte es weiter gehen.

Das Hotel ist ein großes Gebäude im Wald, wahrscheinlich stammt es noch aus Zeiten Jugoslawiens, ist baulich nicht auf dem neusten Stand und dort wo wir parkten (hinter dem Gebäude) sah es auch ein bißchen chaotisch aus.

Um zum Eingang zu kommen mußte man erst mal um das ganze Gebäude herum laufen. Dort war dann der Haupteingang, Terrasse und wir konnten diejenigen, die schon vor uns angereist waren, begrüßen.

Nach dem Einchecken bezogen wir unser Zimmer- die schweren Koffer mußte ich dann ein ganzes Stück tragen. Innen ist das Haus recht düste, gestrichene Holzwände und –böden (mit dunklem Grün und Braun) sowohl in den Gängen, Treppenhäusern als auch Zimmern- sowas ist man nicht gewöhnt. Wir hatten an unserem Zimmer einen kleinen Balkon, darüber freut sich Regina immer, weil sie dort rauchen kann. Auch ein Waschbecken befindet sich im Zimmer, WC und Dusche findet man auf dem Flur.

Nachdem wir alle Sachen ins Zimmer gebracht hatten begaben wir uns nach unten. In den kommenden Stunden kamen immer mehr an- von unserem Forum, aber auch von den Kroaten, die dieses Treffen auch organisiert hatten. Von Ihnen kannten wir auch schon viele.

 

Irgendwann gab es dann Abendbrot. Das war lecker und reichhaltig. Ich muß hier mal was zum Preis sagen. Der ist als in Ordnung. Und an diesem muß man auch den Zustand des Hauses messen: ca. 23 Euro mit Halbpension, da ist klar, daß nicht alles vom feinsten uns neusten ist. Essen hat geschmeckt, sauber war es, Zimmer sauber und Betten bequem- also alles gepaßt. Wir sind auf dem Rückweg dort sogar noch mal eine Nacht eingekehrt.

 

 

Freitag

 

 

Heute ist der Tag des Treffens. Nach einem gemeinsamen Frühstück geht es los. Treffpunkt aller auf dem großen Parkplatz, wo ich gestern noch auf die anderen wartete. Nach einer Ansprache von DUDO, dem kroatischen Cheforganisator des Treffens, ging es weiter bis zu einem Aussichtspunkt, wo dann das Gruppenbild des Treffens gemacht wurde. Dann trennte sich ganze Trupp in 2 Gruppen. Wir fuhren in der Straßengruppe mit.

Das war leider ein ziemliches Gegurke. Ok, in Gruppen die so groß sind kann man nicht schnell fahren, aber das war sogar Regina zu langsam. Wir fuhren einen Teil der Strecke, die wir am Vortag gefahren waren und heute war es viel langsamer. Aber ok, ging halt nicht schneller. Nach dem Befahren einer ganz kleinen Straße parkten wir die Motorräder und gingen ca. 10 Minuten zu einer Wirtschaft. Hier tranken wir Kaffee usw. Leider fing es dann an zu regnen.

Da es nicht aufhörte, mußten wir bei leichten Nieselregen zu den Motorrädern zurück gehen. Nun ging es wieder in der großen Gruppe weiter. Mit der Zeit wurde der Regen sehr stark und wir hielten alle an einer Tankstelle und suchten unter dem Dach dieser Schutz vor dem Regen. Mittlerweile war meine Hose durchnäßt und mir war kalt. Es gab jetzt 2 Gruppen. Die eine Hälfte fuhr nach Hause, die andere zum Mittagstreffpunkt. Dort sollte es dann Gulasch aus einem großen Kessel geben. Irgendwie schlossen wir uns der falschen Gruppe an, denn wir fuhren wieder zurück zum Hotel. 

Foto- Stop
Foto- Stop

Samstag

 

Eins fand ich komisch- wir hatten extra das Treffen auf Wunsch der Kroaten auf Freitag verschoben. Grund hierfür war, daß man abends ordentlich feiern kann und nicht am nächsten Morgen müde und eventuell noch etwas angetütert auf Moped steigen muß. So hätte man noch einen Tag zum Relaxen und könnte dann Sonntag ganz entspannt nach Hause fahren. Komischerweise reisten fast alle Kroaten am Sonnabend aber gleich früh ab. Verstand ich irgendwie nicht. Denn wenn wir wie die Jahre davor am Sonnabend unser Treffen mit Ausfahrt gemacht hätten, wäre uns der Regen erspart geblieben.

So nutzten wir den Tag bei schönstem Wetter für eine Ausfahrt. Heiner mit seiner CB500 kam mit. So waren wir (Regina und ich) und Heiner auf schönsten kurvigen Straßen unterwegs, die ich so nicht in Kroatien erwartet hätte.

Wir fuhren in Richtung Meer, bogen aber auf eine parallel führende Straße ab. Schon die war echt schön- klein und Kurven. In einem Kaffee machten wir eine erste Pause, bei der sich ein Deutscher, der aber hier ein Haus hat und viel Zeit verbringt, zu uns setzte. Nach einem kurzen Einkauf von Tagesproviant im kleinen Supermarkt neben dem Kaffee ging es weiter.

Und die Straßen wurden noch besser. Man mußte etwas aufpassen, da der gestrige starke Regen viel Dreck und Geröll, Schotter auf die Straße gespült hatte- bevorzugt in Kurven. Aber ansonsten- wo findet man schon mal eine Straße die fast 50 km schönsten Kurvenspaß bietet, ohne durch ein Ortschaft zu fahren. Einfach schön sowas zu fahren.

Den gekauften Proviant verzehrten wir bei einer Pause. Weiter ging es über kurvige Strecken- und das sollte heute auch kein Ende nehmen- so langsam wirkte es einschläfernd, wir konnten ja nicht schnell fahren und dann immer rechts- links, rechts- links, rechts- links, rechts- links, rechts- links- ich war hundemüde.

 

Ein Kaffee und eine Cola bei einer weiteren Pause munterten uns wieder auf. Der Kaffee war wieder sehr lecker und die Strecke ins Hotel verlief dann ohne Probleme. Das war ein ganz entspannter Fahrtag mit so vielen Kurven bei herrlichem Wetter- heute hätten wir das Treffen machen müssen!

Heiner, Regina und ich
Heiner, Regina und ich
Die Aussicht ist immer wieder genial
Die Aussicht ist immer wieder genial
Pause nach unendlich vielen Kilometern Kurven
Pause nach unendlich vielen Kilometern Kurven

Sonntag- wir fahren nach ZAGVOZD

 

PEPE, Helmut und wir (Regina und ich) hatten heute vor nach ZAGVOZD in das Ferienhaus vom HRX zu fahren. Distanz an diesem Tag sollten 450 km sein. Wir fuhren nach dem Frühstück los und hielten uns auf teilweise bekannten Strecken in Richtung Küstenstraße. Kaum hatten wir die erreicht, wurde es so richtig voll. Wir überholten eine Unmenge an Autos- wie gut daß wir mit den Motorrädern meist so leicht an den Autos vorbei kamen.

In KARLOBAG machten wir in einem Kaffee eine Pause und erholten uns von dem recht warmen Wetter. Von jetzt an ging es weg von der  Küste. Die Straße war gleich wieder viel leerer und bis GOSPIC konnte man so richtig die bergige Landschaft genießen. Ab GOSPIC war die Straße groß- wir kamen flott voran und schafften Kilometer.

Es gab unendlich lange Ortschaften- ohne Häuser. Das war komisch- nach dem Ortseingangsschild kamen keine Häuser oder andere Zeichen von bewohnter Gegend. Also traute ich mich, der ja vorne fuhr und das Tempo angab, etwas schneller als 50 zu fahren. Kamen Häuser reduzierten wir die Geschwindigkeit. So kamen wir gut voran, durch das flotte Fahren wurde das heiße Wetter erträglicher.

Immer wieder hatten wir herliche Ausblicke auf die Küste und die Inseln
Immer wieder hatten wir herliche Ausblicke auf die Küste und die Inseln

In KNIN suchten wir uns wieder ein Kaffee. Anschließend holten wir frisches Geld und tankten. Dabei beobachteten wir die sehr dunklen Wolken, die zügig am Himmel entlang zogen. Unsere Hoffnung trocken zu bleiben zerschlug sich ca. 1 Stunde vor Zielankunft. Auf einmal öffneten sich die Himmelspforten und das Wasser ergoß sich auf uns.

Ein Supermarktplatz rettete uns vor dem Durchweichen, indem wir parkten und schnell eben diesen betraten. Das paßte soweit ganz gut, da wir noch ein bißchen was für das Frühstück am nächsten Tag kaufen wollten. Eine kleine Stärkung in süßer Form nahmen wir noch zu uns und dann war der Regen auch vorbei. Weiter ging es. Mittlerweile waren wir auf kleineren Straßen unterwegs, die uns nun quer durch nach ZAGVOZD brachten. Die machten Spaß, auch wenn der Straßenzustand nicht so gut war. Und kurz vor Ankunft, vielleicht so 15km vor dem Ziel, bekamen wir noch einmal eine ordentliche Dusche ab. Das Haus fanden wir dann gleich, auch HRX war vor Ort. Ihn hatten wir bei jeder Pause informiert wo wir sind, so daß er unsere Ankunftszeit gut abschätzen konnte.

Es gab erst mal ein freundliches Hallo, wir kannten uns ja noch nicht persönlich. Er führte uns durch das Haus, zeigt uns die Zimmer und stellte uns dann auch seine Frau Sandra vor, die auch noch kam. Und dann überraschten die beiden uns mit einem leckeren Abendbrot. Sandra hatte einen Salat vorbereitet und HRX grillte für uns. 

Das Haus mit Terrasse
Das Haus mit Terrasse
Da es noch leicht regnete, wurde der Grill in die Garage gestellt
Da es noch leicht regnete, wurde der Grill in die Garage gestellt

Man hört zwar so nichts von der kroatischen Küche, aber grillen können die wirklich! Das war echt lecker und natürlich sehr reichlich, dazu gab es auch noch Weißwein, der selber gemacht war und- obwohl ich kein Weißweinliebhaber bin, doch sehr genoß. Die nächsten Tage hielt ich mich an die spendierten Flaschen, die uns HRX da gelassen hatte.

 

Wir saßen lange zusammen, Sandra war mit dem Auto schon wieder nach SPLIT gefahren. HRX wollte dann auch aufbrechen. Er startete seine KLE und sie wollte nicht so richtig, lief nur auf einem Zylinder. Also schoben wir sie in die Garage und machten uns zu viert an die Fehlersuche. Tank runter, Zündkerzen testen- diese funktionierten aber. Also konnte es nur noch Benzinzufuhr sein. Schnellfassung: Letztendlich kamen wir darauf, daß der Überlaufschlauch falsch angeschlossen war.

Durch den starken Regen war über den Schlauch Wasser abgeführt worden. Da der Schlauch falsch an geklemmt war, gelang Wasser in die Schwimmerkammern. Das Problem behoben wir, entfernten das Wasser durch Blasen in einen anderen Schlauch und die KLE lief wieder vernünftig. Das alles dauerte knapp eine Stunde. Nachdem wir alles zusammen gebaut hatten konnte HRX dann ohne Probleme nach Hause fahren. Wir saßen noch ein wenig zusammen und gingen auch zu Bett.

Montag- Bunte Seen, eine anstrengende Bergauffahrt und Besuch im Meer

 

Ich konnte früh als erster nicht mehr schlafen und nutzte die Zeit um das Frühstück vorzubereiten und zum Bäcker zu gehen. Dieser ist nur 3 Minuten vom Haus entfernt. Als ich fertig war, standen die anderen auch auf. Nach einem genußvollen Frühstück machten wir uns für den heutigen Ausflug nach IMOTSKI fertig.

Dort gibt es bunte Seen, die es lohnt sich anzusehen. Den Tip hatten wir von HRX erhalten, wie auch für die weiteren Unternehmungen in den nächsten Tagen. Die Stadt war schnell erreicht, auch den ersten See fanden wir schnell. Das Wetter war warm und so konnten wir die Aussicht auf den See genießen. Auch der 2. See war schnell gefunden, auch wenn die Straßenführung in der Stadt mit ihren vielen Einbahnstraßen die ganze Aufmerksamkeit erforderte.

Nach zweimaliger Ortsdurchfahrt fanden wir aber den See. Auch hier war die Kulisse beeindruckend. Zurück fuhren wir dann eine andere Strecke, die zwar etwas weiter aber dafür noch kurvenreicher war. Um die Mittagszeit kamen wir wieder im Haus an und aßen etwas. 

Einer der beiden Seen, die tief unten liegen
Einer der beiden Seen, die tief unten liegen

Pepe und Helmut machten sich auf den Weg an den Strand, der ca. 15km entfernt ist. Regina und ich legten uns ein bißchen zum Mittagsschlaf hin. Nach einem Kaffee nahmen wir unser Nachmittagsziel in Angriff. Wir wollten dem Tip von HRX folgen und hoch auf den SVETI JURE fahren. Er liegt zwar nur 6 km Luftlinie weg vom Haus, aber um dort hoch zu kommen, waren wir fast 80 km unterwegs. 

Die letzten 24 km sind mautpflichtig- unüblicher Weise wird die Maut hier nach Personen und nicht nach Fahrzeug kassiert. Aber die Strecke lohnte sich wirklich! Tolle Aussichten, fahrerisch sehr anspruchsvoll, meist nur einspurig, kaum Fahrbahnbegrenzungen und dazu starker böiger Wind, der versucht einen in den Abgrund zu drücken- wir waren froh heil oben angekommen zu sein.

Die Aussicht war grandios, der Himmel mit intensiver blauer Strahlkraft, die Inseln, Landschaft- die Auffahrt lohnt sich wirklich! Zurück fanden wir Strecke angenehmer, auch wenn jetzt mehr große Tiere auf der Fahrbahn waren. Ich hatte echt Angst, daß die Pferde sich vielleicht in Panik in Gefahr begeben, weil es ging dort überall recht steil und felsig abwärts. 

Aber alles ging gut und wir kamen heil unten an. Nun war es schon recht spät- ich wollte noch baden im Mittelmeer. Also ab nach MAKARSKA und einen Strand suchen. Den fanden wir bald und gegen 20:30 Uhr zerteilte ich die Fluten.

Der Strand war schon leer und so viel es nicht auf, daß ich mich mächtig schwer tat ins Wasser und auch wieder aus zu kommen- die Steine am Strand sind schon heftig. Das nächste Mal müssen wir uns auf alle Fälle entsprechende Badeschuhe besorgen. Das Wasser war recht frisch und da Regina nicht mit rein kam war ich auch schnell fertig mit meinem Bad. Die Heimfahrt dauerte dann nicht lange, weil wir den langen Tunnel nach ZAGVBOZD nutzten. Die beiden anderen waren schon da.

Dienstag- auf nach MOSTAR

 

Heutiges Tagesziel war die Stadt MOSTAR in Bosnien- Herzegowina. Von ZAGVOZD sind es ca. 60 km. Allerdings ist diese Strecke langweilig. Man fährt ewig durch Ortschaften und kommt nicht voran.

Wir parkten in MOSTAR so wie es uns HRX empfohlen hatte bei einem Kloster. Dort sollen die Motorräder sicher stehen und man ist gleich im Zentrum. Wir hatten die Seitenkoffer angebaut und verstauten jetzt die ganzen Motorradsachen und Helme in den Koffern. So konnten wir bei den sommerlichen Temperaturen ganz entspannt in T-Shirt durch die Stadt laufen.

 

Wir mußten nur über eine Kreuzung und schon waren im Zentrum, was sich um die berühmte Brücke spannt. Hier gab es viele kleine Läden, wo alles Mögliche angeboten wurde. Die Brücke selber war sehr voll mit Menschen. Die berühmten Brückenspringer sagen wir auch, aber da die das als Einnahmequelle sehen und erst mal Geld einsammeln, dauerte uns das zu lange und so sahen wir nicht, wie die dort runter sprangen. 

Die bekannte Brücke in MOSTAR
Die bekannte Brücke in MOSTAR

In dem Moment, in dem wir über die Brücke gingen, fing ein muslimischer Geistlicher mit seinem Gebet an- was sehr laut ist, da durch Lautsprecher verstärkt. Kam auf dem Video ganz gut rüber. Nach dem Überqueren der Brücke waren wir muslimischen Teil der Stadt. Die Geschäfte boten noch mehr orientalisches Zeugs an, von dem wir aber nichts kauften. Die Stadt muß sehr auf Touristen ausgelegt sein, da alle Preise auch in Euro angegeben waren.

Es ging den gleichen Weg wieder zurück bis wir ein Restaurant gefunden hatten, daß im Schatten ein leckeres Mittag versprach. So war es auch und wir konnten uns ein bißchen von der Wärm erholen. Das Essen war gut und so ging es dann gestärkt und erholte zu den Motorrädern. 

Mittwoch

Ab heute sind Regina und ich alleine. Pepe und Helmut verlassen uns und machen sich auf den Weg nach Hause. Nach den Tagen zusammen ist das ein bißchen komisch. Sie verladen ihr Gepäck und nach der Verabschiedung machen sie sich auf den Weg.

 

Ich denke mir noch- eigentlich hätte ich gedacht, daß sie in die andere Richtung müssen- und schon kommen sie wieder vorbei, waren also falsch losgefahren. Regina und ich nahmen den CETINA CANYON in Angriff. HRX hatte uns dieses Tal empfohlen und die Strecke machte auch ordentlich Spaß.

In OMIS kamen wir wieder an der Küste raus. Nach einem Stück entlang der Küste bog ich wieder ab in die Berge. Im Haus angekommen machten wir heute eine etwas ausgiebigere Mittagspause.

Ein letztes Frühstück zusammen- dann reisen sie ab- schön war es mit Euch
Ein letztes Frühstück zusammen- dann reisen sie ab- schön war es mit Euch

Am späten Nachmittag fuhren wir nach SPLIT. Hier wollten wir auch den wöchentlichen KLE- Stammtisch gehen. Er fand am Hafen stand, vorher aßen wir noch etwas, holten uns jeder Stück Pizza an einem Imbiß. Dann fuhren wir los und suchten die KLE- Leute. Immer wieder fuhren wir die Straße hoch und runter, suchten alle möglichen Ecken ab, wo sie sind. Und letztendlich waren sie genau da, wo wir gesessen hatten und unsere Pizza gegessen hatten.

Wir wurden herzlich begrüßt, ein paar konnten auch ein kleines bißchen deutsch. Ein paar Leute hatte ich schon auf Treffen gesehen. Ansonsten war englisch angesagt oder HRX übersetzte- lustig war, daß er immer wieder mit mir auch englisch sprach. Für uns hatten HRX Wein mitgebracht- aber ich trank nichts, denn ich mußte uns ja noch durch die dunkle Berglandschaft nach Hause bringen. 

Stammtisch direkt am Hafen- hat etwas!
Stammtisch direkt am Hafen- hat etwas!

Die Zeit verging wie im Fluge und nach 3 Stunden verabschiedeten wir uns. Die Heimfahrt dauert über 1,5 Stunden, aber dank des guten Lichtes der Varadero kamen wir gut voran.

Donnerstag

Ich merkte- irgendwie hatte ich mich mit den Tagen ein wenig verrechnet. Heute wollten wir den Weg in Richtung Heimat starten. Wir hatten uns überlegt noch mal in PLATAK zu nächtigen. Aber das würde heißen, daß wir schon am Freitag oder spätestens Samstag zuhause sein würden. Das wäre mir eigentlich zu früh, das Wetter war gut und mir machte es gerade richtig viel Spaß. Dadurch kam mir der Gedanke- fahren wir doch noch mal nach Südtirol- Regina konnte ich auch überzeugen.

Aber heute ging es erst mal über schöne Strecken nach PLATAK zurück. Wir fuhren quer durch und hatten viele Kurven, verlassene Gegenden, Wärme und immer wieder grandiose Aussicht auf die Landschaft.

In GOSPIC machten wir eine Pause am Clubgelände des Motorradclubs, bei dem wir das erste KLE- Treffen hatten. Ab da wurden die Straßen dann ganz klein, es ging durch einen Nationalpark. Wieder waren wir über viele Straßen ganz alleine unterwegs. Es ging dann, bevor wir wieder ans Meer kamen, mal 13 km über Schotter, aber der stellte keine Problem dar- trotz unseres Gesamtgewichtes von ca. 500km.

Dann kamen wir an das Meer- allerdings waren wir noch ein paar hundert Meter über dem Meeresspiegel. Uns führte eine kleine Straße bis nach unten- so viele Höhenmeter mit so vielen Spitzkehren legt man selten zurück- dazu immer wieder auf das Meer und die Inseln.

Auf der Küstenstraße angekommen freuten wir uns über die wenigen Autos, die heute unterwegs waren- ganz anders als auf der Hinfahrt. Auf teils bekannten Straßen kamen wir dann schließlich im Hotel an. Dieses hatten wir ganz alleine für uns- das Abendessen war sehr lecker.

 

Freitag

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Südtirol. Ich hatte Regina lieber nicht gesagt, daß es wohl ca. 500 km werden würden- nur Landstraße. Wir mußten komplett durch Slowenien. In Italien hatte ich mir dann nicht die kleinsten Straßen ausgewählt, so kamen wir gut voran.

Aber das Wetter drohte schon länger mit Gewitter und so kam es auch. Allerdings dauerte es nicht lange und so konnten wir ordentlich Strecke machen. Kurz vor Ankunft in ANTERMOIA wurden wir noch mal naß. Die Berge waren durch die Wollen- und Sonnenspiele toll anzusehen.

 

Im Hotel wurden wir wie immer herzlich begrüßt. Wir genossen das Abendbrot und die Räumlichkeiten.

 

Samstag

Regina wünschte sich lieber in den Bergen zu bleiben, weil dort nicht so warm sein würde. Das war aber die falsche Entscheidung. Es waren einfach zu viele Leute unterwegs- Autos, Wohnmobile, Busse- und immer wenn mal überholen hätte können- Fahrradfahrer. Das sorgte für ein hohes Streßlevel und nachdem wir den 2. Paß der Sella- Runde gefahren waren konnte ich endlich abbiegen und aus dem Verkehrschaos raus kommen. Wir fuhren in Richtung BELLUNO und die Straßen waren gleich herrlich leer.

 

Auf der Straße dorthin hatte ich schon einen Berg gesehen, auf dem anscheinend oben etwas war, was sich lohnte zu besichtigen. In BELLUNO orientierte ich mich an den braunen Schildern, die besondere Highlights ankündigten. Und wir fanden wirklich einen tollen Aussichtspunkt, indem wir immer dieser Ausschilderung folgten. Nur Italiener, leckeren Kuchen, tolle Aussicht, angenehme Temperaturen- viel besser kann eine Pause kaum sein.

Passo Fedaia
Passo Fedaia
Aussichtspunkt bei Belluno
Aussichtspunkt bei Belluno

Den Rest des Tages verbrachten wir auf Strecken, die auch schön ruhig waren und kamen dann nach vielen schönen kurvigen Kilometern wieder im Hotel an. Das Essen war wieder grandios und völlig überfressen gingen wir schlafen.

Sonntag

Heute geht es wieder nach Hause. Das Wetter war durchwachsen- kein Regen aber überall Wolken. Die Strecke durch das Pustertal war wieder übervoll. Nur dank des Motorrades kamen wir einigermaßen flott vorwärts, mit dem Auto hätten wir sicher viel länger gebraucht, aber so konnten wir uns vorbei schlängeln- immer darauf achtend, daß wir mit den Seitenkoffern niemanden streifen.

Die alte Brennerstraße ging, wenn was langsamer unterwegs war, konnte man es gut überholen. Mein Reisetempo von gut 100km/h konnte ich halten, aber wir überholten wieder Unmengen an Autos bis zur Autobahn bei Garmisch. Aber auch viele Motorräder überholten wir- die waren teilweise echt langsam unterwegs- trauten sich nicht zu überholen- um so größer die Gruppe um so schlimmer. Ich würde nie in einer Gruppe von 20 Motorrädern fahren!

Bis München fuhren wir Autobahn, dann ging es durch die vielen Tunnel durch die Stadt. Bei einem Mc Donald machten wir eine Pause und die restlichen Kilometer ging es von MANCHING dann Landstraße nach Hause.

 

Damit war ein sehr schöner und erlebnisreicher Urlaub vorbei- und wir freuen uns schon auf den nächsten!