Männer alleine im Wald

 

Veranstalter: Schwarzwaldmafia- Stromer und Twinduro- ein bißchen Bobbele

 

Weitere Teilnehmer, in der Hütte schlafend: Didus mit Nachwuchs, Tuborg, ich

 

Weitere Teilnehmer, Externe Schläfer im Wohnwagen: KLEiner und Ullu

 

2014- In diesem Jahr fand das erste Treffen im Schwarzwald statt. Damals war ich noch mit Regina und Leika auf einem 30km entfernten Zeltplatz und fuhr dann abends zum Feiern und tags zum gemeinsamen Fahren zur Hütte. Das gefiel mir und auch den anderen so gut, daß auch 2015 und dieses Jahr dieses Treffen durchgeführt wurde. Organisatoren waren die vor Ort wohnenden Marco und Erik. Im letzten und diesem Jahr kam Regina nicht mit und so schlief ich auch mit in der Hütte, da ich auch auf eigener (Motorrad)achse anreiste. Hierbei nächtigt man in einem Bett mit weiteren 5 Männern- aber jeder hat eine mehr als ausreichend große Matratze- wer nicht will kommt nicht in Verlegenheit mit seinem Nachbarn kuscheln zu müssen. Allerdings merkte ich die Luftbewegung, hervorgerufen durch die (laut)starke Atmung meines Bettnachbarn. Ich revanchierte mich durch Luftablaß an anderer Stelle. Ansonsten half gegen Lautäußerungen in der Nacht der Einsatz von Ohrenschützern, so wie ich sie auch beim Fahren mit dem Motorrad oft verwende.

 

Dieses Jahr reiste ich mit meiner Varadero an. Ich machte am Freitag schon um 09:30 Uhr Feierabend und fuhr los. Ich hatte die Tour so geplant, daß ich einen großen Bogen nördlich um Stuttgart machte.

 

 

 

Tourendaten:

 

  • Langenburg

  • Künzelsau

  • Möhringen, Öhringen

  • Steinheim an der Murr

  • Sachsenheim

  • Tiefenbronn

  • Neuweiler

  • Forbach

 

 

Ich kam gut voran und war schon 15:15 Uhr in BAD WILDBAD. Das Wetter war gut, etwas Wolken immer wieder, aber kein Niederschlag und 21 Grad. Ich machte hier erst mal eine Kaffeepause und schaute mir auf der Karte an, wo ich noch ein bißchen fahren könnte. Möglichkeiten gibt es im Nordschwarzwald genug und ich machte noch eine schöne Runde. Gegen 18:00 Uhr traf ich dann an der Hütte ein. Ich war der Erste- nur Erik war schon da, der gehörte ja zum Orgateam. Bobbele kam auch noch vorbei- und dann trudelten so langsam auch die anderen ein, außer Ullu und Frank, die hatten sich erst für Samstag früh angekündigt. Man richtete sich ein und belegte sein Bett, dann wurde gegrillt. Der Abend verging wie im Fluge und damit brach die erste Nacht herein. Ich schlief unruhig, mir war es etwas zu warm, aber das größere „Problem“ ist die totale Finsternis und die Tiefe des Sechsmannbettes, ich bekomme da leichte klaustrophobische Anfälle. Verstärkt wird das durch die absolute Ruhe, die ich mit Hilfe der Ohrenschützer erhalte. Die wiederum brauche ich, sonst kann ich wegen der anderen Schnarcher nicht schlafen. Ein blöder Kreislauf, aber mit jeder Nacht klappte es mit dem Schlafen dann besser.

 

Am Sonnabendmorgen kamen unsere beiden Nachzügler gegen 09:50 Uhr an. Erst mal gab es ein freudiges Hallo! Das Wetter war nicht so toll, leichter Nieselregen, somit blieben wir erst mal in der Hütte. Irgendwann siegte aber doch der Wille zu Fahren und so machten wir uns, außer die beiden Neuankömmlinge, doch auf und fuhren eine Tour. Der Regen hatte praktisch auch aufgehört und so ging es los. Die Straßen waren noch etwas naß, so daß wir die Tour erst mal langsam angingen. Bald wurden die Straßen trocken und der Spaß nahm zu. Erik führte uns an und die von ihm gewählte Streckenführung war wieder schön kurvig. Zum Mittagessen führte er uns zu einer Jubiläumsveranstaltung eines Motorradvereines. Die hatten 40-jähriges Bestehen und deshalb eine Feier organisiert. Diese fand in einer Halle statt und dort aßen wir dann zu Mittag. Ich nahm Bockwurst und als Nachtisch gab es noch leckeren selber gebackenen Kuchen. Mit vollen Bäuchen ging es dann wieder in Richtung Hütte, die nur 20 Minuten weg war. Ich nutzte das Wetter noch ein bißchen und fuhr noch eine kleine Runde. Ullu hatte einen selber gebackenen Apfelkuchen mitgebracht- so daß es auch am Nachmittag eine kleine Stärkung gab. Abends wollten wir dann eigentlich in die gegenüber der Hütte liegende Wirtschaft gehen- aber die hatte geschlossen. Aus diesem Grund mußten wir alle 3 Autos mit Leuten füllen und dann ging es nach BADEN-BADEN. Die erste Gaststätte- geschlossene Gesellschaft. Erik hatte eine weitere Wirtschaft auf dem Schirm- also einmal auf die andere Seite der Stadt und dort hatten wir Glück. Das Essen war sehr gut und reichhaltig- hier ist zwar etwas teurer als bei uns, dafür gibt es aber auch doppelt soviel Fleisch. Hier erreichte mich auch Regina- auf dem Berg an der Hütte haben wir ja kein Netz. Vollgefressen ließ ich mich zusammen mit 2 weiteren Mitfahrern von Marco wieder zu Hütte chauffieren. Hier klang der Abend feuchtfröhlich aus.

 

Gegen 08:00 Uhr wurde die Hütte wieder zum Leben erweckt. Zum Frühstück werden immer Brötchen frisch fertig gebacken. Dann gibt es Kaffee- meinen Teebeutel bringe ich mir selber mit- Wurst, Käse und Marmelade. Der große Toilettengang muß bei 9 Leuten und einer Toilette etwas koordiniert werden, klappt aber ganz gut. Dann sind alle fertig und die Mopeds gestartet. Erik führt uns heute auf einer tollen Route nach Frankreich durch die Vogesen. Ich bin überrascht, fast alle Ortsnamen sind hier deutsch. Die Streckenführung ist viel schöner als die, die ich damals mit Regina ausgewählt hatte. Das ist der Vorteil wenn man sich hier etwas auskennt. Es waren zwar nicht die großen Höhenunterschiede- wir bewegten uns zwischen 150 und 270m, aber die kurvenreichen Strecken waren trotzdem schön. Genußvolles Kurvenschwingen war angesagt. Dadurch war das Tempo sehr gleichmäßig, ohne viele Bremsmanöver oder großem Beschleunigen- das wirkte sich positiv auf den Durchschnittsverbrauch aus- ich schaffte erstmals unter 6 Liter mit der Varadero- 5,9! Auch überforderten die Strecken und das Tempo keinen- so daß wir uns dann alle auf eine Pause freuten. Diese machten wir in einer französischen Gaststätte. Spannend war es die Karte zu analysieren, was das Beschriebene denn sei. Ich hatte dann Rösti mit Fleisch, was mit Tomate belegt und Käse überbacken war. Das war lecker- auch alle anderen waren mit dem Ausgewählten zufrieden. Zum Abschluß gab es noch einen leckeren Kaffee- die Sahne auf dem Cappuccino hatte einen ganz tollen Geschmack.

 

Die Nachmittagstour verlief ohne Vorfälle. Nach Deutschland setzten wir mit einer Fähre über. Das war ein bißchen spannend, der Fährmann gab ganz schön Gas. Nach einer Tankpause wechselte ich mich mit TUBORG ab, ab jetzt fuhr er ganz hinten. Ich reihte mich davor ein und konnte die nun folgenden Strecken im Schwarzwald mit den anderen zusammen flott fahren. Das machte noch mal richtig Spaß. Am Stausee in der Nähe von FOHRBACH machten wir auf Höhe der Staumauer noch mal halt und es gab das letzte Käffchen für diesen Tag. Ich fuhr danach noch eine kleine Ehrenrunde, der Rest machte sich gleich auf den Heimweg. Abends grillten wir wieder und feierten TUBORGS Fohrenjubiläum. Diesmal gingen wir schon vor Mitternacht zu Bett.

 

Am Montag standen wir ein bißchen früher auf- heute war Abreisetag. Es wurde gepackt und gleichzeitig das Frühstück vorbereitet. Hier saßen wir dann noch mal gemütlich zusammen und dann wurde angefangen alles zu verpacken und am Moped zu verstauen. Außerdem mußte die Hütte gereinigt werden und alles, was Erik mit zur Hütte genommen hatte, mußte noch in seinem Transporter verstaut werden. Damit waren wir, da alle mit anfaßten, bald fertig und so saß ich 09:40 Uhr auf meiner Varadero in Richtung Heimat. Die Verabschiedung war herzlich und alle freuten sich auf das nächste Wiedersehen.

 

Das Wetter war nicht so toll- es war recht frisch und immer wieder gab es Schauer. Ich kam aber gut durch, zweimal nahm man mir die Vorfahrt und einmal rutschte ich etwas auf Bitumen, aber sonst ging alles gut. Mittag aß ich beim Schachtelwirt. Gegen 16:00 Uhr war ich zuhause.

 

Gesamtkilometer an 4 Tagen: 1250 km

 

Berichtigung: Die Überschrift stimmt nicht ganz- Ullu vertrat die weibliche Welt beim Treffen, allerdings schlief sie ja nicht in unserer Hütte, deshalb bleibt die Überschrift- Männer allein im Wald.